| Tag des Wassers

Ministerin Höfken: Verbesserung der Gewässerqualität braucht Zeit und Engagement

Zum morgigen Tag des Wassers zieht die Umweltministerin Zwischenbilanz zur Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie: Rheinland-Pfalz schneidet im Bundesvergleich gut ab – weitere Anstrengungen erforderlich
Rauschender Bach strömt über große Kieselsteine
Rauschender Bach strömt über große Kieselsteine

Bis 2027 sollen alle Seen, Flüsse und Bäche in Rheinland-Pfalz über einen guten Zustand verfügen – das ist die Vorgabe der EU-weit gültigen Wasserrahmenrichtlinie. „Wir sind im Bundesvergleich auf einem guten Weg: In 258 Oberflächenwasserkörpern, wie etwa Seen, Flüsse oder Bäche, die in einem mäßigen oder noch schlechteren Zustand sind, haben wir vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässer durchgeführt. Mit unserer ‚Aktion Blau Plus‘ konnten wir seit 1995 rund 900 Kilometer Fließgewässerstrecke renaturieren und an etwa 300 Wanderhindernissen die Durchgängigkeit für Fische und kleine Wasserlebewesen wieder herstellen“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken anlässlich des morgigen Tag des Wassers. 

Gewässerschutz ist Gemeinschaftsaufgabe

„Rund 30 Prozent unserer rheinland-pfälzischen Bäche und Flüsse haben eine gute Wasserqualität – mit diesem Wert steht Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich an der Spitze. Gleichzeitig macht diese Zahl jedoch deutlich: Unsere Anstrengungen reichen noch nicht aus. Wir brauchen mehr Engagement, um den Zustand unserer Gewässer weiter zu verbessern. Dafür müssen wir unsere Kräfte bündeln. Hier kann und muss jeder einen Beitrag leisten: Ob Landwirtschaft, Kommunen oder Unternehmen. Denn Wasser ist die Quelle unseres Lebens und unser Lebensmittel Nummer 1“, führte Höfken an.

Grundwasser: Verbesserungen durch Beratung und Kooperation

Bei der Qualität des Grundwassers sind durch intensive und landesweite Beratung sowie Kooperationen mit Wasserversorgungsunternehmen in Wasserschutzgebieten Verbesserungen erzielt worden. Dennoch seien 36 Prozent der Grundwasserkörper in Rheinland-Pfalz aufgrund der Nitratbelastung in keinem guten Zustand. Dies zeige auch: Die Natur benötige Zeit, um sich in und an den Gewässern zu regenerieren, so die Ministerin. 

Plastik gehört nicht ins Wasser

Wichtig sei, vor allem den Eintrag von Plastik und Schadstoffen in Gewässer zu vermeiden. Untersuchungen haben ergeben: In allen großen rheinland-pfälzischen Flüssen wie Rhein oder Mosel ist Mikroplastik nachweisbar. „Das kann eine Gefahr für Wasserlebewesen, für die Umwelt und uns Menschen darstellen, da Mikroplastik über Fische oder Meeresfrüchte in unsere Nahrungskette gelangen kann. Mit der Initiative ‚BecherBonus‘ setzen wir im Land als Zeichen für den Umgang mit Einwegplastik daher auf Abfallvermeidung. Kundinnen und Kunden in Rheinland-Pfalz erhalten ab Frühsommer in teilnehmenden Cafés, Bäckereien und Tankstellen einen Preisnachlass von mindestens zehn Cent pro Heißgetränk, wenn sie den eigenen Mehrwegbecher mitbringen“, sagte Höfken abschließend. 

Hintergrund:

Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) legt regelmäßig eine Zwischenbilanz zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vor. Die Bilanz für 2018 zeigt: Es sind deutschlandweit erhebliche Anstrengungen zur Zielerreichung des guten Zustands der Gewässer unternommen und sichtbare Erfolge erzielt worden. So sind beispielsweise auf über 3.800 Kilometer Fließgewässerstrecke Verbesserungen der Gewässerstruktur und an etwa 3.900 Wanderhindernissen die Herstellung der Durchwanderbarkeit in Umsetzung oder bereits fertiggestellt. 

Klar ist aber auch: Trotz aller Anstrengungen werden die Ziele der WRRL voraussichtlich nicht bis Ende 2027 in allen Gewässern vollständig erreicht sein. Hemmnisse sind z. B. der rein natürlich bedingte Zeitraum bis zum Eintreten einer messbaren Wirkung vieler Maßnahmen, die Verfügbarkeit von Flächen oder die oft langen Planungs- und Genehmigungsprozesse. 

Die Zwischenbilanz 2018 zur Umsetzung der WRRL ist online abrufbar unter: www.lawa.de/Aktuelles-371.html

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