| Renaturierungsprojekt

Mehr als 1,3 Millionen Euro für Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens – Höfken: Verlust an Biodiversität entgegentreten

In Ludwigshafen übergibt Umweltministerin Höfken einen Förderbescheid über rund 1,37 Millionen Euro für die weitere Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens
Umweltministerin Ulrike Höfken mit kommunalen Vertretern aus Frankenthal und Ludwigshafen bei der Förderbescheidübergabe am Oggersheimer Altrheingraben.
Umweltministerin Ulrike Höfken mit kommunalen Vertretern aus Frankenthal und Ludwigshafen bei der Förderbescheidübergabe am Oggersheimer Altrheingraben.

„Das anstehende Renaturierungsprojekt am Oggersheimer Altrheingraben ist ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen, zu mehr Hochwasserschutz und zu mehr naturnahem Erholungsraum für die Menschen vor Ort“, unterstrich Umweltministerin Ulrike Höfken heute im Ludwigshafen. Dort überreichte sie einen Förderbescheid über rund 1,37 Millionen Euro zur Finanzierung des 2. Bauabschnitts der Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens. In den 60er Jahren seines natürlichen Verlaufs beraubt und in ein enges Bachbett mit steilen Uferböschungen gezwängt, erhält der Graben nun auf einer Länge von rund 800 Metern wieder seinen geschwungenen Verlauf zurück und wird naturnah umgestaltet. Gleichzeitig wird zusätzlicher Retentionsraum für den Hochwasserschutz geschaffen. Die Uferlinie soll möglichst buchtenreich mit einer kleinteiligen Verzahnung von Wasser- und Landflächen ausgebildet werden, damit die ökologisch wichtige Wasserwechselzone möglichst lang wird. 2015 war der Altrheingraben in einem ersten Bauabschnitt auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern umgestaltet worden. Hierfür hatte das Land bereits rund 815.000 Euro bereitgestellt.

"Unsere Gewässer wurden in der Vergangenheit zuallererst unter dem Aspekt der Nutzung betrachtet: Um die Abwässer einzuleiten und landwirtschaftliche Nutzflächen zu schaffen, wurden landesweit viele Gewässer begradigt und befestigt. Gewässer sind aber mit die dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume, die es auf der Erde gibt. In einer Zeit, in der wir weltweit einen dramatischen Verlust an Pflanzen und Tiere verzeichnen, müssen wir besondere Anstrengungen unternehmen, den Verlust an Biodiversität in und an unseren Flüssen, Seen und Bächen entgegen zu treten und den Trend umkehren“, so Höfken.

Das zentrale Instrument hierfür sei die Aktion Blau Plus, das sich seit ihrem Start vor über 20 Jahren zum erfolgreichsten Naturschutzprojekt an unseren Gewässern entwickelt habe. „Seit dem gehören ein monofunktionaler Gewässerausbau, ein unnötiges Betonieren und Begradigen von Flüssen und Bächen ohne Berücksichtigung der vielfältigen Funktionen des Natur- und Wasserhaushaltes der Vergangenheit an. Doch trotz aller bisherigen Erfolge haben erst 30 Prozent der Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreicht. Das bedeutet, dass wir noch bei rund 70 Prozent unserer Gewässer Verbesserungen durchführen müssen“, betonte die Ministerin.

Doch nicht nur an den Gewässern sei der Lebensraum für unsere Tiere und Pflanzen wichtig und notwendig. Deshalb habe das Land nach dem Vorbild der Aktion Blau Plus 2016 die Aktion Grün zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie des Landes ins Leben gerufen. „Diese bündelt unterschiedliche Maßnahmen - vom Moorschutzprogramm über Artenschutzkonzepte, Biotopvernetzung und Grünlandschutz bis zum Erhalt von Kulturpflanzen und Nutztierrassen. Der Handlungsbedarf im Naturschutz ist groß. Ziel ist es auch hier, das Artensterben aufzuhalten. Ich wünsche mir dabei einen ebenso großen Erfolg wie bei der Aktion Blau Plus, insbesondere dass sich viele Akteure in den Gemeinden und den Verbänden ermutigt fühlen, sich mit interessanten Projektbeiträgen einzubringen“, so Höfken abschließend.

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