„Der Wald ist ein entscheidender Faktor für den Klimaschutz und leidet gleichzeitig gravierend unter der Klimakrise. Daher müssen wir aktiven Klimaschutz und wirksamen Waldschutz gemeinsam denken“, erklärten die Ministerpräsidentin und die Klimaschutzministerin.
In Trier trafen sich zum fünften Mal Forstleute, Waldbesitzende, Verbände, Wissenschaft, Politik und interessierte Bürgerinnen und Bürger, um aktuelle Waldfragen zu erörtern. Das Waldforum wurde vom Landesbetrieb „Landesforsten Rheinland-Pfalz“ und der Stadt Trier veranstaltet und per Livestream übertragen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer bekräftigte in einer Videobotschaft den nachhaltigen Dialog aller Beteiligten für eine gute klima- und waldgerechte Politik. „Besonders wichtig ist der Dialog mit den Waldbesitzern und Naturschützern. Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Zugleich sprach sich die Ministerpräsidentin dafür aus, zur Finanzierung unserer Wälder vorhandene Ansätze weiterzuentwickeln: „Das kann beispielsweise auf Bundesebene über eine Waldklimaprämie geschehen mit der öffentliche Leistungen der Wälder honoriert werden können.“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer erinnerte an die Hitze- und Dürrejahre 2018 bis 2020. „Sie hatten eine verheerende Wirkung auf unsere Wälder. Die Borkenkäferplage hat die Waldbesitzenden vor fast unlösbare Probleme gestellt“, so die Ministerpräsidentin. Umso wichtiger sei es, die Anstrengungen im Klimaschutz voranzutreiben. „Die Landesregierung hat hier bereits viel unternommen und sich auch für die Zukunft viel vorgenommen. Dennoch sind wir noch längst nicht am Ziel“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Klimaschutzministerin Anne Spiegel betonte: „Forstpolitik und Klimaschutzpolitik werden in dieser Legislatur eng miteinander verbunden sein. Gute Klimaschutzpolitik nützt Wäldern und Waldbesitzenden und erfolgreiche Forstpolitik muss den aktiven Klimaschutzbeitrag der Wälder und der Forstwirtschaft erhalten und weiter ausbauen.“
Der aktuelle Waldzustandsbericht unterstreicht die Notwendigkeit: 84 Prozent der Bäume sind geschädigt, fast die Hälfte weist sogar deutliche Schäden auf. In Rheinland-Pfalz waren von den Schäden infolge des Klimawandels bislang etwa 15 Millionen Bäume betroffen, die als sogenanntes „Schadholz“ aufgearbeitet worden sind. Die Größe der wieder zu bewaldenden Freiflächen beträgt insgesamt über 30.000 Hektar. Um den Wald in seiner Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu stärken, ist eine konsequent naturnahe Waldwirtschaft die wichtigste Strategie.
„Aufbauend auf den Grundsätzen der naturnahen Waldbewirtschaftung wollen wir deshalb die Überführung in standortgerechte, laubbaumreiche Mischwälder bis zum Jahr 2030 abschließen“, sagte die Ministerin. In reinen Nadelwaldpartien sollen auf dem Wege der Vorausverjüngung Buchen, Weißtannen und bei günstigen Lichtbedingungen noch viele weitere Baumarten beigemischt werden. „Zukunftsfähige Wälder sind eine Jahrhundertaufgabe. Sie erfordert Erfahrung, Kompetenz und Herzblut der Forstleute und Waldbesitzenden. Von großer Bedeutung ist es für uns deshalb, die Waldbesitzenden bei ihrem Engagement für die Zukunft unserer Wälder in den kommenden Jahren zu unterstützen“, so Spiegel weiter. Der Förderumfang für kommunale und private Waldbesitzende aus den Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ betrug 2020 rund 21 Millionen Euro. Davon wurde der größte Teil für die Bewältigung der Folgen der Extremwetterereignisse ausgezahlt.
„Die mit dem Klimawandel einhergehenden Veränderungen zwingen uns zum Handeln – auf persönlicher und gesellschaftlicher, auf fachlicher und natürlich auch auf politischer Ebene. Daher steht eine engagierte Klimaschutzpolitik ganz oben auf meiner Agenda“, erklärte Spiegel. „Um diese umzusetzen, wird eine leistungsfähige und innovative Forstverwaltung, wie wir sie mit Landesforsten Rheinland-Pfalz glücklicherweise besitzen, unbedingt gebraucht. Mir ist es wichtig, diese zu stärken und anforderungsgerecht aufzustellen. Denn eine Verstärkung ist erforderlich, um unsere Arbeit für den Wald und die Waldbesitzenden deutlich intensivieren zu können.“