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Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz: „Neue digitale Standortkarten zeigen geeignete Baumarten für alle Waldgebiete in RLP“

Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft erstellt Standortkartierungen für gesamten rheinland-pfälzischen Wald
Dr. Jürgen Gauer, Julius Schuck, Dr. Erwin Manz, Hans-Peter Erhart und Dr. Martin Greve
Dr. Jürgen Gauer, Julius Schuck, Dr. Erwin Manz, Hans-Peter Erhart und Dr. Martin Greve

„Damit unsere Wälder auch in Zukunft noch CO2 binden, den klimafreundlichen Rohstoff Holz liefern und zahlreichenarten Arten Lebensraum bieten, brauchen wir Baumarten, die möglichst gut mit den Folgen der Klimakrise zurechtkommen. Standortkartierungen geben den Waldbesitzenden eine gute Hilfestellung, auf welche Baumarten sie künftig setzen können“, so Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz. Am Mittwochabend stellte er in Wissen im Forstamt Altenkirchen ein Projekt der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft vor. Diese erstellt flächendeckend digitale Standortkarten für sämtliche Waldflächen in Rheinland-Pfalz.
 
Für die Baumartenmischung in einem Wald sind neben feststehenden Daten zur geografischer Lage, etwa zur Höhenlage und zur Bodenbeschaffenheit auch Umweltvariablen wichtig, etwa die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen sowie die vorhandene Vegetation. Die feststehenden Größen werden dabei mit den Variablen in einer digitalen Karte zusammengeführt. Dazu wurde die rheinland-pfälzische Waldfläche in 50.000 bis 150.000 Hektar große Gebiete unterteilt, die relativ homogen sind. 

Für das Vorhaben „flächendeckende Standortkartierung“ sind 2,5 Millionen Euro im Haushalt von Landesforsten Rheinland-Pfalz veranschlagt. Das Pilotgebiet Forstamt Altenkirchen mit seinen großen Privatwaldflächen ist abgeschlossen und die Standortkarten stehen für praktische Anwendungen zur Verfügung.

Von den Ergebnissen profitieren sämtliche Waldbesitzende: Privatleute, Kommunen und das Land. Die Ergebnisse der Standortstypenkartierung sind die Grundlage für strategische wie auch für kurzfristige betriebliche Entscheidungshilfen zur Baumartenwahl im Hinblick auf eine klimaresiliente Waldentwicklung, zur Nährstoffnachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung, zum Wasserrückhalt im Wald und geben Antworten darauf, ob etwa eine Bodenschutzkalkung notwendig ist. 

„Einfache standörtliche Einschätzungen und Klassifizierungen sind schon aus dem 18. Jahrhundert bekannt. Im Laufe der Zeit wurden Methoden standardisiert. Fundierte Standortsinformationen sind heute unabdingbar für die Entwicklung zielgerichteter Anpassungsstrategien unserer Waldökosysteme an den Klimawandel. Die Kartierungen geben eine wertvolle Entscheidungshilfe und helfen den Forstämtern bei Ihren Beratungsaufgaben“, so Manz.

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