„Der Erhalt des Ökosystems ‚Wald‘ ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft. Wir brauchen ihn für saubere Luft und sauberes Wasser, zum Schutz vor Erosion und Lärm, als Speicher des klimaschädlichen CO2 und damit als Produzent des klimafreundlichen Rohstoffes Holz. Deshalb müssen wir alle Waldbesitzenden dabei unterstützen, den Wald mit all seinen Funktionen dauerhaft zu erhalten“, so Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz auf der Jahresversammlung des Waldbesitzerverbandes in Boppard. Dabei verwies er auf das fachkompetente Beratungsangebot von Landesforsten Rheinland-Pfalz sowie auf mehrere finanzielle Förderungen:
So können Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sich an das jeweilige Forstamt vor Ort wenden, um Landesforsten RLP einerseits komplett mit der Bewirtschaftung und Pflege des Waldes zu beauftragen oder die Forstleute in einzelnen Aspekten um fachliche Unterstützung und Beratung bitten. Um diese Beratungsleistung noch besser auszubauen, wurde beim Forstamt Adenau der Schwerpunkt „Privatwald“ angesiedelt. Hier wurden zwei weitere Mitarbeiter dem Bereich zugeordnet, die als Ansprechpartner für die Privatwaldbetreuerinnen und -betreuer der Forstämter fungieren und Konzepte für den Privatwald erstellen und umsetzen sollen.
Regional stehen die Privatwaldbetreuerinnen und -betreuer von Landesforsten RLP nicht nur bei der Waldbewirtschaftung, sondern auch in Fragen der finanziellen Förderung den Waldbesitzenden zur Seite.
Das wichtigste Förderinstrument sind dabei die Mittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, kurz GAK, von welchen 40 Prozent seitens des Landes und 60 Prozent seitens des Bundes kommen. Um den Wald in seiner Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu stärken, wurden vergangenes Jahr für private und kommunale Waldbesitzende 36,5 Millionen Euro seitens der Landesregierung ausbezahlt. Um die Waldbesitzenden angesichts der Auswirkungen der Klimakrise zu unterstützen, werden hier seit 2019 Maßnahmen zur „Förderung von Maßnahmen zur Bewältigung der durch Extremwetterereignisse verursachten Folgen im Wald“ finanziell unterstützt.
Manz betonte, dass es Ziel des Klimaschutzministeriums sei, diese wichtige forstliche Förderung auch über das Jahr 2023 hinweg zu verstetigen - gerade im Hinblick auf die Trockenperiode in diesem Sommer, in welchem zahlreiche Bäume vertrocknet sind und zum Teil Setzlinge erneut gepflanzt werden müssen.
Zudem wies Manz auf die Dringlichkeit hin, die Ökosystemdienstleitungen der Wälder zu erhalten: „Jeder Waldbesitzende stellt die Leistungen der Wälder für die gesamte Gesellschaft zur Verfügung. Von sauberer Luft und sauberem Wasser profitiert schließlich jeder von uns und wir alle können uns kostenfrei im Wald erholen. Für uns alle ist es wichtig, dass der Wald mit all seinen Funktionen erhalten bleibt. Deshalb müssen wir die Waldbesitzenden darin unterstützen, den Wald zu erhalten. Denn die notwendigen Zukunftsinvestitionen in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten sind kaum mehr alleine vom einzelnen Waldbesitzenden zu stemmen. Und die Zeiten, in denen solche Investitionen in Vorausverjüngung und Wiederbewaldung, sowie notwendige permanente Waldpflege aus den Erträgen der Urproduktion finanziert werden konnten, sind auf absehbare Zeit passé.“ Bereits 2020 hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium der Bundesregierung einen umsetzungsreifen Modellvorschlag vorgelegt. Ein erster positiver Erfolg der Bemühungen war die Auszahlung der Nachhaltigkeitsprämie 2020/21. „Hier sind wir um eine Verstetigung bemüht, dass Waldbesitzende ein wirtschaftliches Standbein neben den Einnahmen aus dem Holzverkauf erhalten“, so Manz.
Im Bundeshaushalt sind für die kommenden vier Jahre in der Gesamtsumme 900 Millionen Euro vorgesehen und der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat diesen Budgetansatz für dieses Jahr jüngst freigegeben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will diese Mittel für eine neue Bundesförderung zur „Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement“ verwenden. „Damit die Wälder klimafit werden, ist es wichtig, sie entsprechend naturgemäß zu bewirtschaften. Dazu gehören beispielsweise laubbaumdominierte Mischwälder. Einen entsprechenden Nachweis wird man dann mit einem zusätzlichen Modul bzw. Audit den beiden Zertifizierungssystemen FSC und PEFC vorlegen können“, so Manz. Auch dabei würden die Forstleute den Waldbesitzenden beratend zur Seite stehen.
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