| Klimawandel

Katrin Eder zeichnet besondere forstwissenschaftliche Arbeiten aus

Förderpreis der Sattelmühle-Stiftung vergeben – Buche stand im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten
Alte Buche
Alte Buche

„Es ist eine schöne und wichtige Aufgabe, den Wald zu pflegen, zu hegen und zu schützen. Über Jahrhunderte war die Existenz des Waldes eine Selbstverständlichkeit, war Erholungs- und Lebensraum von Menschen und Tieren, sicherte wirtschaftliche Existenzen, war ein sicherer Hort der Artenvielfalt. Rheinland-Pfalz ist ein Waldland und daher sind die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen ihren Wäldern besonders verbunden. Diese Wälder zu erhalten, ist in Zeiten des Klimawandels zu einer besonderen Herausforderung geworden. Dürreperioden und Waldbrände setzen dem Forst zu. Wir müssen im Forst neue Wege gehen. Da sind Institutionen wie die Sattelmühle-Stiftung wichtig, die Forschung und Forstwirtschaft unterstützen. Dazu gehört auch die erstmalige Vergabe des Förderpreises, mit dem herausragende Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen prämiert werden“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Vergabe des Preises im Forstgut Sattelmühle, das im Elmsteiner Tal liegt. Die Ministerin übergab die Preise gemeinsam mit Marius Kretz und Markus Heilig vom Vorstand sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Sattelmühle-Stiftung. 

Ausgezeichnet wurden Arbeiten im Bereich Forstwissenschaften. Steffen Schmalz von der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg bekam den Preis für seine Bachelorarbeit mit dem Titel: „Die Rotbuche im Klimawandel: Eine Schadkomplexanalyse am Beispiel eines Reinwaldes in Niedersachsen“ überreicht. Markus Stimmelmayer, Technische Universität München, wurde für seine Masterarbeit „Zusammenhang von Trockenstress, Vitalität und Holzqualität in Buchenbeständen“ prämiert. Und Melissa Stiers, Universität Göttingen, erhielt den Preis für ihre Dissertation zum Thema „Quantifying stand structure and structureal complexity along a management gradient in temperate forests“; es ging also um Bestandsstrukturen und Komplexität in gemäßigten Wäldern. 

„Den drei prämierten Arbeiten ist gemeinsam, dass sie sich mit der Buche beschäftigen. Rheinland-Pfalz liegt infolge seiner von Natur aus „atlantisch“ geprägten Witterungsbedingungen im Zentrum des europäischen Verbreitungsgebiets dieser Baumart. Gerade die auf Sommerniederschläge angewiesene Buche und die von ihr geprägten Ökosysteme haben daher in dieser Vegetationszeit besonders stark gelitten. Deshalb sind wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit den Grundlagen der Buchenbewirtschaftung und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Baumart beschäftigen, sehr wertvoll“, so Katrin Eder.

Die Umwelt- und Klimaschutzministerin würdigte die Arbeit der Sattelmühle-Stiftung: „Die Stiftung hat sich laut Satzung ,die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung im Rahmen der Förderung des Naturschutzes, der Landschaftspflege sowie der Forstwirtschaft‘ zur Aufgabe gemacht. In den Wäldern des Forstgutes Sattelmühle kommen daher Studierende zu Praxisworkshops zusammen, forstliche Exkursionen werden finanziell unterstützt. Zudem werden wissenschaftliche Untersuchungen gefördert.“

Die Ministerin erinnerte daran, dass Landesforsten Rheinland-Pfalz bereits vor einiger Zeit eine Nachwuchs-Initiative gestartet hat, die das Ziel hat, Mitarbeitende auf allen Ebenen für den Wald in Rheinland-Pfalz zu gewinnen. Mit Melissa Stiers befand sich eine dieser Nachwuchskräfte unter den Preisträgerinnen.

Rheinland-Pfalz unterhält mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt und dem Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen zwei Einrichtungen, die sich mit den im Kontext der Klimawandelfolgen wichtigen Herausforderungen unserer Zeit beschäftigen. In der Walderklärung vom Juni 2019 hat sich die Landesregierung unter anderem zum Ziel gesetzt, die wald- und klimabezogene Forschung zu verstärken. Auf Grund dessen wird ein länderübergreifender Forschungsverbund zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ausgebaut. „Eine Vernetzung und der Austausch sind ungeheuer wichtig, gerade wenn es um ein langlebiges Ökosystem wie den Wald geht“, erklärte Ministerin Eder.

Hintergrund

Die gemeinnützige Stiftung Sattelmühle wurde im Jahr 2012 von Erika Schmidt im Namen ihres verstorbenen Mannes Erich Schmidt gegründet. Sitz ist das Forstgut Sattelmühle im idyllischen Elmsteiner Tal in Rheinland-Pfalz. Das PEFC-zertifizierte Forstgut mit 468 Hektar Wald ist Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald/Nordvogesen. Die gemeinnützige Erich Schmidt-Sattelmühle-Stiftung unterstützt Naturschutz, Landschaftspflege und nachhaltige Forstwirtschaft. Stiftungszweck: Bereitstellung von finanziellen Mitteln und Ressourcen für Wissenschaft, Forschung und Bildung, damit aussichtsreiche Projekte zum Schutz unserer Natur in die Tat umgesetzt werden können.
 

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