„Rheinland-Pfalz ist ein wasserreiches Land. Aber auch hier wirkt sich die Erderhitzung aus. Extremwetterereignisse fordern unsere Versorgungssysteme heraus. Wasser wird kostbarer – und damit auch Trinkwasser. Umso wichtiger ist es, in die Zukunft zu denken und zu planen. Das macht das Klimaschutzministerium mit dem Zukunftsplan Wasser, aber auch mit vielen Projekten vor Ort. Dazu gehört, eine klimaresiliente Trinkwasserversorgung aufzubauen, aber auch das Bewusstsein zu schärfen, wie sehr wir unser Lebensmittel Nummer 1 schützen müssen", erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Übergabe von fünf Förderbescheiden in Höhe von insgesamt 12,5 Millionen Euro in Kempfeld im Kreis Birkenfeld.
Rund 6,6 Millionen Euro für die Fertigstellung der Talsperrensanierung
Nach 50-jährigem Betrieb war eine Sanierung der Steinbachtalsperre zwingend erforderlich. Durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine haben sich die Sanierungsarbeiten erheblich gezogen. Grund sind die beeinträchtigen Lieferketten gewesen. Folgende Teilbereiche wurden saniert: Die äußere Bitumenschicht auf der Wasserseite des Dammes im Bereich der Wasserwechselzone, Ablaufarmaturen im See, Beton am Überlaufturm. Der Damm der Vorsperre wurde umfassend erneuert. Die Einstiege in den Dammkörper mussten ausgebaut werden, da sie nicht mehr dem heutigen Standard entsprachen. Außerdem wurden Rodungsarbeiten vorgenommen und eine umfassende Einzäunung vorgesehen. Damit die Sanierungsarbeiten beginnen konnten, musste zuvor eine Verbindungsleitung zur Primstalsperre gebaut werden, damit die Wasserversorgung im Landkreis aufrechterhalten werden kann. Die Sanierungsarbeiten sind bis auf wenige Restarbeiten (Einzäunung der Schutzzone) weitgehend abgeschlossen. Zuletzt wurde die Zaunanlage auf dem Dammbauwerk errichtet, damit der Damm als Teil des WasserWissensPfades begehbar ist.
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität fördert die Sanierung nun nochmal mit einer Summe von 6.612.720 Euro.
Rund 5,5 Millionen Euro für Bau eines neuen Trinkwasser-Hochbehälters
Der geplante Wasserbehälter Steinbachtal befindet sich direkt am Wasserwerksausgang. Von hier aus können viele Bereiche des Versorgungsnetzes ohne zusätzlichen Einsatz von Pumpen versorgt werden. Der Behälter liegt vor den Pumpstationen Bärenschleife, Tiefenschein und Sonnenberg. Damit kann der größte Teil des Versorgungsnetzes im Kreis erreicht werden. Der Behälter verlängert die Reaktionszeiten deutlich, wenn es zu einer Betriebsstörung kommt. Deshalb ist er eine wesentliche Verbesserung der Versorgungssicherheit, vor allem im Hinblick auf kurzfristige Kapazitätserhöhungen und Versorgung weiterer Nachbarkommunen. Mit einem Volumen von 4800 Kubikmetern schafft er eine große Versorgungssicherheit und kann so Spitzenbedarfe ausgleichen. Die Baukosten werden auf rund 6,7 Millionen Euro geschätzt. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität fördert den Behälter mit einer Summe von 5.509.300 Euro. Davon rund 3,5 Millionen Euro als Zuschuss und 3,5 Millionen Euro als zinsloses Darlehen.
50.400 Euro für Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Trier
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität fördert die Kooperation der Stadtwerke Trier gemeinsam mit dem Wasserzweckverband Birkenfeld für das Jahr 2024 mit einer Summe von 50.400 Euro. Im Zeitraum 2020 bis 2023 hat das Land die Kooperation bereits mit einer Summe von insgesamt 168.000 Euro gefördert. Ziel ist es, die Erfahrungen aus dem Projekt „Regionales Verbundsystem Westeifel“ auf die Region Hunsrück zu übertragen. Hier stehen noch Entscheidungen in den vier Kommunen aus.
Die Stadtwerke Trier haben das Projekt „Regionales Verbundsystem Westeifel“ gemeinsam mit ihrer Tochter Kommunale Netze Eifel entwickelt und vorangetrieben. Es wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Durch die positiven Auswirkungen des Projekts hatte das Land eine Kooperation der Stadtwerke gemeinsam mit dem Wasserzweckverband Birkenfeld angeregt. 2020 erfolgte die Unterzeichnung der Kooperation beider Parteien.
17.500 Euro für Untersuchung kritischer Infrastruktur
Starkniederschläge sind in Rheinland-Pfalz häufiger geworden. Deshalb kam es zu mehr Forderungen im Katastrophenschutz. Aus diesem Grund hat die SGD Nord (Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Koblenz) als obere Wasserbehörde eine Abflusssimulation (Flutwellenuntersuchung im Unterlauf der Talsperre) gefordert. Es geht um den Aspekt (Teil-/) Versagen des Dammes. Der Unterlauf der Talsperre (Steinbach) mündet in den Idarbach. Betroffen wären hier der kleine Ort Katzenloch, dann im weiteren Abflussbereich die Ortschaft Kirchweilerbrücke, anschließend Tiefenstein, Idar und Oberstein. In Oberstein wird die Nahe erreicht. Kostenpunkt für die Abflusssimulation sind 25.000 Euro. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität gibt eine Förderung von 17.500 Euro.