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Katrin Eder: „Mit beispielhafter Kooperation für den Feldhamsterschutz sensibilisieren“

Klimaschutzministerin präsentiert „Feldhamsterbier“ – Öffentlichkeitskampagne für den Feldhamsterschutz – Nager leistet wichtigen Beitrag zum Bodenschutz und für ein stabiles Ökosystem
Feldhamsterbier
Feldhamsterbier
Feldhamster
Feldhamster

Der Feldhamster ist ein selten gewordener Bewohner der landwirtschaftlichen Flächen Rheinhessens. „Und damit ist er kein Einzelfall. Er steht symbolisch für den dramatischen Rückgang vieler Arten in der Agrarlandschaft – und für die Chancen, die wir haben, wenn wir gemeinsam handeln. Daher freue ich mich über diese beispielhafte Kooperation, die die Bedeutung des Feldhamsterschutzes mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Präsentation des „Feldhamsterbieres“ in Mainz-Ebersheim. Dort ist die letzte Feldhamsterpopulation von ganz Rheinland-Pfalz mit wenigen hundert Tieren zu finden. „Als Schirmart für viele weitere Ackerbewohner wie Feldhase, Rebhuhn und Feldlerche leistet der Feldhamster beziehungsweise sein Schutz einen Beitrag zu einem insgesamt stabilen Ökosystem. Kommt er in ausreichender Zahl vor, leistet er auch einen wichtigen Beitrag für unsere Böden, da er durch seine Grabungen bis in einer Tiefe von zwei Metern die Erde lockert“, so die Ministerin weiter.

Nördlich des Stadtteils Mainz-Ebersheim fühlt sich der Feldhamster noch wohl, auch weil dort seit vielen Jahren intensiv für den Schutz des Tieres gearbeitet wird. 23 landwirtschaftliche Betriebe beteiligen sich derzeit an verschiedenen Maßnahmen. Diese reichen über eine verzögerte Ernte oder das Stehenlassen von ungeernteten Getreidestreifen bis zum Anbau mehrjähriger Luzerne oder dem Anlegen von Blühflächen. In einer für den rheinland-pfälzischen Feldhamsterschutz erstmaligen Kooperation entsteht nun außerdem das „Feldhamsterbier“ als Öffentlichkeitskampagne für den Feldhamsterschutz. Es wird von der Brauerei Rheinhessen-Bräu gebraut und enthält Braugerste von Betrieben, die auf ihren Flächen gezielt Feldhamsterschutzmaßnahmen umsetzen – ein Teil der Gerste bleibt dabei auf der Fläche zurück und dient dem Feldhamster als Lebensraum. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern aus Landwirtschaft und Naturschutz wird auf den Schutz des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters aufmerksam gemacht, beispielsweise durch einen Flaschenanhänger mit QR-Code, über den sich die Verbraucherinnen und Verbraucher über den Feldhamsterschutz informieren können. Die Idee: Ein regionales Produkt als Botschafter für ein großes Anliegen – den Erhalt einer bedrohten Art direkt vor unserer Haustür.

„Mit dem Feldhamsterbier möchten wir nicht nur ein besonderes Bier anbieten, sondern vor allem Menschen erreichen und für den Schutz des Feldhamsters sensibilisieren“, erklärte der Geschäftsführer Matthias Karl von Rheinhessen-Bräu. Das „Feldhamsterbier“ soll eine Brücke schlagen zwischen Konsumentinnen und Konsumenten, Landwirtschaft und Naturschutz und dabei zeigen: Der Schutz unserer Natur funktioniert nur gemeinsam.

Die Schutzmaßnahmen für den Feldhamster werden im Rahmen der „Aktion Grün“ des Landes Rheinland-Pfalz über das Projekt „Rettungspaket Feldhamster Rheinland-Pfalz“ (Laufzeit Oktober 2023 bis Ende 2025) der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gefördert und sind entscheidend dafür, dass sich der kleine Nager in den letzten Jahren zumindest stabil halten konnte. Das „Feldhamsterbier“ steht dabei stellvertretend für ein partnerschaftliches Denken: Landwirtschaftliche Erzeugnisse als Botschafter für Naturschutz und als Ausdruck gelebter Verantwortung vor Ort. Ziel ist es, dass die Kooperation weiterentwickelt wird – mit weiteren Produkten, Aktionen und einer wachsenden Gemeinschaft aus Landwirtschaft, Naturschutz, Forschung, und engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

„Das Feldhamsterbier zeigt, dass Produktion und Artenschutz auf landwirtschaftlichen Flächen in Einklang gebracht werden können. Mein Dank gilt daher allen Beteiligten, die hier vor Ort den Schutz des knuffigen Rheinhessen möglich machen“, sagte Katrin Eder.

Weitere Informationen zum Aktion Grün Projekt und vorhergehenden Feldhamster-Projekten finden Sie auf der SNU-Homepage:
https://snu.rlp.de/feldhamster
Näheres zum Feldhamsterbier finden Sie hier: https://snu.rlp.de/feldhamsterbier
 

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