„Die Verfügbarkeit von ausreichendem und sauberem Wasser ist für sämtliche Bereiche unseres Lebens essentiell. Ein Mangel führt zu gesellschaftlichen, wasserwirtschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen. Der Zukunftsplan Wasser gibt Antworten, wie wir sowohl mit klimawandelbedingten sinkenden Grundwasserständen und Niedrigwasser als auch mit Starkregenereignissen und Hochwasser umgehen können. Er ist das entscheidende Papier, das die Richtung vorgibt, welche Maßnahmen wir künftig zum Schutz unseres Grund- und Trinkwassers und unserer Gewässer anpacken werden und wie wir uns auf Hochwasser und Starkregenereignisse vorbereiten können“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Freitag bei einer Kick-Off-Veranstaltung mit über 170 Stakeholdern in Ingelheim. Die Veranstaltung markierte den Beginn eines interdisziplinären Beteiligungsprozesses mit allen maßgeblichen Verbänden aus der Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz und der Industrie, den kommunalen Spitzenverbänden sowie Landesbehörden, Landkreisen und kreisfreien Städten. „Für eine moderne, zukunftsfähige, klimaangepasste und energieeffiziente Wasserwirtschaft und nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen brauchen wir einen ambitionierten und tragfähigen Plan. Die vielleicht wichtigste und schwierigste Aufgabe der nächsten Jahrzehnte wird der Umgang mit Wassermangel und Niedrigwasser sein. Daher ist die Expertise verschiedenster Interessensgruppen essentiell“, so Eder.
Der bisherige Entwurf vereint auf 100 Seiten sechs Handlungsfelder: 1. Grundwasserschutz und Wasserversorgung, 2. Schutz und Bewirtschaftung von oberirdischen Gewässern, 3. Kommunale und industrielle Abwasserbehandlung und Siedlungsentwässerung, 4. Hochwasser- und Starkregenvorsorge, 5. Niedrigwassermanagement und 6. Querschnittsthemen, wie die Sensibilisierung für unsere wichtigste Ressource.
Der Plan gibt für jedes Handlungsfeld die Herausforderungen und Ziele an und führt sowohl bereits umgesetzte beziehungsweise in Umsetzung befindliche Maßnahmen auf, sowie solche, die in Planung sind. Zudem werden mögliche Lösungsansätze, die noch diskutiert werden müssen, vorgestellt.
Insgesamt sind im Zukunftsplan 124 Maßnahmen aufgelistet, die bereits laufen oder in Planung sind sowie weitere 41, deren Umsetzung noch diskutiert werden muss.
Viele Maßnahmen decken dabei mehrere Handlungsbereiche ab. So profitieren etwa die Grundwasserstände davon, wenn beispielsweise durch das Wegemanagement und eine vielfältige Baumartenzusammensetzung mehr Wasser im Wald zurückgehalten und damit im Boden gespeichert und die Grundwasserneubildung gefördert wird. Gleichzeitig ist dies eine wirksame Maßnahme zur Hochwasservorsorge und vermindert den Bodenabtrag durch Wassererosion.
Aus dem Plan geht zudem hervor, dass vor allem der Umgang mit Niedrigwasser und Wasserknappheit die größte Herausforderung darstellt. Dies wirkt sich neben der Verfügbarkeit von Wasser auch auf die Gewässerökologie und die Grundwasserqualität aus. Denn umso weniger Wasser vorhanden ist, desto eher reichern sich Schadstoffe an und Gewässer eutrophieren. Die Beschattung von Gewässern kann beispielsweise ein Beitrag sein, damit sich Gewässer weniger stark aufheizen und damit weniger Wasser verdunstet. In der Landwirtschaft sind effiziente Beregnungsanlagen wirksam und Trinkwasserversorger können Verbundsysteme errichten, um Leitungsnetze miteinander zu verbinden, sodass sie im Bedarfsfall auf Wasser außerhalb des Einzugsgebietes zurückgreifen können.
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Zukunftsplan Wasser