„Die Biodiversitätskrise ist neben der Klimakrise eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch hier in Rheinland-Pfalz sind bedrohte Arten heimisch. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns für ihren Schutz einsetzen. Das tun wir mit der Aktion Grün. Den Kommunen kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Deshalb zeichnen wir Kommunen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, als ‚Aktion Grün Kommune‘ aus. Zu den fünf bisherigen ‚Aktion Grün Kommunen‘ kam 2024 Wallmerod als sechste hinzu. Darüber hinaus erhielten Aktion Grün Projekte besondere Aufmerksamkeit. Ich bin stolz, dass das vom Umweltministerium geförderte Projekt ‚Blühendes Rheinhessen: Wein – Weizen – Wildbienen‘ 2019 als Vorbildprojekt im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet wurde“, betonte Umweltministerin Katrin Eder die Bedeutung der Artenvielfalt.
Die Aktion Grün dient als Aktionsprogramm, Förderprogramm und Aktionsbündnis zugleich. Gemeinsam mit Partnern aus Naturschutz und Landwirtschaft, Gesellschaft und Kommunen wurden und werden Projekte gefördert und umgesetzt. Neben landeseigenen Projekten sind häufige Fördermittelempfänger Kommunen und Verbände. Das Spektrum der Vielzahl an Projekten reicht vom Artenschutz, Naturschutz und Biotopvernetzung über Moorschutz, Grünlandschutz und Beweidungsprojekten bis hin zu Umweltbildungsmaßnahmen.
Im Rahmen der Aktion Grün hat sich das Umweltministerium 2024 beispielsweise für den Vogel des Jahres, den Kiebitz, eingesetzt. Katrin Eder weihte im Mai eine Kiebitz-Aufzuchtstation im Zoo Landau ein. Bis dahin konnten schon 83 Eier, die in der Natur keine oder kaum eine Chance haben ausgebrütet zu werden, aufgenommen werden. Die Pullis, wie die flauschigen Küken in der Fachsprache heißen, werden dort bis zur Auswilderung aufgezogen. Das soll helfen, die Wildbestände der stark vom Aussterben bedrohten Art zu stützen. Die Aufzuchtstation ist Teil des landesweiten Kiebitz-Projektes, das jährlich seit 2019 mit Mitteln der Aktion Grün des Klimaschutzministeriums gefördert wird. Die Förderung der Jahre 2022 bis 2024 beträgt insgesamt 406.114 Euro.
Ein Naturschutzgroßprojekt, das dieses Jahr begonnen wurde, schafft neue Hirtenwege im Pfälzer Wald. Ein zentraler Baustein ist die Förderung der Wanderschäferei. Die Kulturlandschaft für die Weidetiere ist Lebensraum für zahlreiche Arten. 90 Prozent aller Insekten sind auf Offenlandstandorte wie Weiden angewiesen. Katrin Eder überreichte im Juni eine Förderurkunde über 1,8 Millionen Euro im Rahmen der Aktion Grün. Das Bundesumweltministerium beteiligt sich ebenfalls an der Förderung des Projektes.
2024 hat das Umweltministerium zudem ein „Rettungspaket Feldhamster“ auf den Weg gebracht. Feldhamster sind wichtig für die Böden, da sie durch ihre Grabungen die Erde bis zu einer Tiefe von zwei Metern auflockern. Zum Schutz des Feldhamsters lassen Landwirte und Landwirtinnen beispielsweise höhere Getreidestoppeln stehen oder legen Blühstreifen an. Von solchen Maßnahmen profitieren auch andere Tierarten, wie der Feldhase, das Rebhuhn und viele Insekten. Das „Rettungspaket Feldhamster“ fördert das Umweltministerium über die Aktion Grün bis 2025 mit einer Million Euro.
„Feldhamster und Kiebitze – auf den ersten Blick haben die knuffigen Nager und die eleganten Vögel nicht viel gemein, aber sie sind beide in ihrem Lebensraum bedroht und übernehmen beide wichtige Funktionen für das Ökosystem. Ich freue mich, dass wir sie und viele weitere Tier- und Pflanzenarten im Jahr 2024 mit der Aktion Grün schützen konnten. Deshalb haben wir seit 2017 rund 16 Millionen Euro für Aktion Grün Projekte ausgegeben. 2025 werden wir in unserem Einsatz für den Artenschutz nicht nachlassen. So tragen wir nicht zuletzt zur Sicherung unserer eigenen Lebensgrundlage bei“, fasste Eder die aktuellen Entwicklungen der Aktion Grün zusammen.