Umweltministerin Ulrike Höfken hat den Landespreis für die Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen an eine Forschungsgruppe der BASF SE in Ludwigshafen verliehen: Das Team um Dr. Robert Landsiedel und Dr. Tzutzuy Ramirez Hernández hat eine tierversuchsfreie Strategie zur Prüfung der Reizwirkung von Chemikalien an Haut und Augen entwickelt. „Mit dieser Arbeit hat die Gruppe bereits zur Vermeidung zahlreicher Tierversuche und damit zu mehr Tierschutz beigetragen“, sagte Höfken bei der Preisverleihung am Dienstag in Mainz. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
In Rheinland-Pfalz werden jährlich fast 114.000 Versuchstiere eingesetzt. „Wir wollen die Erforschung von Ersatzmethoden fördern und damit die Zahl der Tierversuche auf das Notwendigste beschränken“, betonte Ministerin Höfken. Der „Preis zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuchen“ werde seit 1992 verliehen. Diesmal lagen der Jury sechs Bewerbungen vor.
„Fehlen Alternativen, dann werden zur Unbedenklichkeitsprüfung von Stoffen weiterhin Tierversuche an der Tagesordnung sein“, sagte Höfken. Genau hier hätten die ausgezeichneten BASF-Forscher vorbildliche Arbeit geleistet: „Einige von ihnen entwickelte Verfahren sind von der OECD anerkannt worden und wirken damit weit über die Landesgrenzen hinaus“, so die Ministerin. Ihre Forschungsergebnisse könnten zur Komplettierung der Alternativmethoden für die EU-Chemikalienverordnung REACH beitragen. „Die Prozesse der Reizung und Allergie an der Körperoberfläche sind recht komplex. Dass sie jetzt vollständig in vitro geprüft werden können, wird als großer Erfolg gewertet“, sagte Robert Landsiedel. Sein Team habe dazu die biologischen Prozesse in Einzelschritte zerlegt und im Reagenzglas sowie in Zell- und Gewebekulturen untersucht: „Dadurch können wir jetzt nicht nur erkennen, ob eine Substanz eine toxische Wirkung haben kann, sondern auch, wie es im Körper dazu kommt.“ Zukünftig wollen die BASF-Forscher auch noch komplexere Wirkungen im Körper, wie beispielweise Organtoxizität, mit Alternativmethoden untersuchen können. Die Gruppe ist für ihre Arbeit bereits im vergangenen Jahr mit dem Tierschutz-Forschungspreis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgezeichnet worden.
Dr. Robert Landsiedel arbeitet seit 1999 für die BASF. Seit 2006 leitet er die For-schungsgruppe „Kurzzeit-Toxikologie“ der Experimentellen Toxikologie und Ökologie in Ludwigshafen. Zudem ist er Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Toxi-kologie.
Dr. Tzutzuy Ramirez Hernández arbeitet sei 2010 bei der BASF als Laborleiterin zur Entwicklung von Alternativmethoden zu Tierversuchen in der Gruppe von Robert Landsiedel. Zudem ist sie Vorsitzende des Forschungsarbeitskreises der European Partnership for Alternative Approaches to Animal Testing (EPAA).
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Tierschutz
Höfken zeichnet BASF-Forscher für die Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen aus
Umweltministerin Ulrike Höfken hat den Landespreis für die Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen an eine Forschungsgruppe der BASF SE in Ludwigshafen verliehen: Das Team um Dr. Robert Landsiedel und Dr. Tzutzuy Ramirez Hernández hat eine tierversuchsfreie Strategie zur Prüfung der Reizwirkung von Chemikalien an Haut und Augen entwickelt.
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