„Mit der Beseitigung vergangener Bausünden ist es gelungen, die Qualität der Heller zu verbessern und durch das jetzt frei fließende und durchgängige Gewässer wieder mehr an natürlichem Lebensraum für die Tiere und Pflanzen in und am Bachlauf zu schaffen“, betonte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Altenkirchen. Dort überreichte Sie einen Förderbescheid über 322.500 Euro. Mit den Mitteln unterstützt das Land den mittlerweile abgeschlossenen Rückbau von vier Querbauten in der Heller zwischen Grünebach und Herdorf. Die veralteten und nicht mehr genutzten Wehranlagen hatten die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers stark beeinträchtigt und die lineare Biotopvernetzung verhindert.
Höfken machte deutlich, dass ohne die Förderung seitens des Landes solche Rückbaumaßnahmen für die Kommunen allein nicht finanzierbar wären und die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht erreicht werden könnten. „Mit dem 2013 eingeführten Wassercent und seiner gesetzlich verankerten Zweckbindung hat die Landesregierung die Finanzierung der wichtigen wasserwirtschaftlichen Maßnahmen dauerhaft auf eine gute Grundlage gestellt. Mit der Aktion Blau Plus als dem rheinland-pfälzische Markenzeichen für den Gewässerschutz fördern wir seit rund 25 Jahren Maßnahmen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer für Fische und Kleinlebewesen und für Renaturierungen und die Verbesserung des Wasserrückhaltes“, so die Ministerin.
Gelungene Verbindung von Renaturierung und Umweltpädagogik
Große Anerkennung zollte die Ministerin der umweltpädagogischen Begleitung des Projektes. So konnte die Grundschule Herdorf mehrfach bei dem Projekt mitwirken, die Schülerinnen und Schüler spielerisch mit den Gewässerlebewesen und einem aktiven Gewässerschutz vertraut gemacht werden, indem sie Bereiche vor, während und nach der Baumaßnahme besuchten. „Durch diese aktive Teilnahme erschließt sich den Kindern die Bedeutung des Projektes spielerisch und wirkt bis in die Familien hinein. Als Umweltministerin freue ich mich darüber, wie sehr mittlerweile Umwelt- und Klimaschutz immer mehr jungen Menschen am Herzen liegt. Dieses Interesse müssen wir mit Bildungsangeboten wie hier vor Ort fördern“, unterstrich Höfken.
Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit
Abschließend betonte die Ministerin, dass nicht nur die Aufgaben des Gewässerschutzes, sondern vor allem der Klimawandel und seine Folgen die Umweltverwaltung aber auch die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen stellten. „Starkregen und häufigere Hochwasser sind in Rheinland-Pfalz schon jetzt deutlich spürbar, aber auch längere Phasen der Trockenheit. Unsere Grundwasservorkommen bekommen dies deutlich zu spüren. Alleine in den letzten 15 Jahren ist die Grundwasserneubildung um 12 Prozent zurückgegangen. Dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, seine Ursachen zu bekämpfen und den Klimaschutz zu stärken, ist daher die zentrale Herausforderung unserer heutigen Gesellschaft und kommender Generationen, der wir auf allen Ebenen Vorfahrt gewähren müssen. Nur mit einer konsequenten Klimaschutzpolitik haben unsere Ökosysteme wie der Wald oder unsere Gewässer eine Chance zur Anpassung und nur so können wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt übergeben“.