| Gewässerschutz

Höfken: Land und Kommunen an der Nister schließen ein Bündnis für die Flussperlmuschel

Zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel in der Nister hat das Land gemeinsam mit den betroffenen Kommunen im Westerwald die Einrichtung eines Flusskomitees beschlossen. „In der Nister leben wohl die landesweit letzten Exemplare der Flussperlmuschel. Um ihr und anderen seltenen Arten wie dem Otter und dem Lachs eine Überlebensperspektive zu verschaffen, wollen wir gemeinsam die ökologischen Defizite des Flusses beseitigen“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag.

Noch in diesem Jahr wollen sich das Land, die Kommunen und die Region im Einzugsgebiet der Nister unter Einbindung von Vertretern der Landwirtschaft, Vereinen und Verbänden wie zum Beispiel der ARGE Nister auf einen „Flussvertrag für die Nister“ verständigen. Dieser soll dazu beitragen, die Nister in den von der EU geforderten guten ökologischen Zustand zu bringen.

Den Beschluss zur Einrichtung des Flusskomitees hat Höfken gemeinsam mit dem Landrat des Westerwaldkreises Achim Schwickert, dem Landrat von Altenkirchen Michael Lieber und den Bürgermeistern Peter Klöckner (VG Hachenburg), Konrad Schwan (Gebhardshain), Jürgen Schmidt (Bad Marienberg), Heijo Höfer (Altenkirchen), Rainer Buttstedt (Hamm), Gerrit Müller (Rennerod), Michael Wagner (Wissen) und Gerhard Loos (Westerburg) gefasst. Vorangegangen war eine Informationsveranstaltung im Dezember 2015 unter der Leitung des Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Ulrich Kleemann, an der alle genannten Kommunen teilnahmen. Bei der Veranstaltung wurden  Maßnahmen wie die gezielte Anzucht von Flussperlmuscheln, der Schutz heimischer Arten, der Rückbau von Querbauwerken zur Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit, die Optimierung von Kläranlagen und die Ausweisung von Gewässerrandstreifen diskutiert. Höfken: „Wie das Beispiel des erfolgreichen Flussvertrages an der Our in der Eifel zeigt, kann ein solcher Vertrag auch Maßnahmen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, der Freizeitaktivitäten bis hin zu Sensibilisierungskampagnen und zum Informationsaustausch enthalten.“

Hintergrund  Flussvertrag

In einem Flussvertrag werden alle Bereiche, die die Qualität des Wassers und des Lebensraumes Fluss in direkter und indirekter Weise beeinflussen, vereint. Der Flussvertrag und die dahinter stehende Partnerschaft ist kein rechtlich bindendes Dokument. Er verdeutlicht aber die Ernsthaftigkeit der Anstrengungen aller Beteiligten und entfaltet damit eine Bindungswirkung zur Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen.

Flyer zum Nisterprogramm u.a. mit Information zur Flussperlmuschel im Internet:  <link http: sgdnord.rlp.de wasser aktion-blau-plus nisterprogramm>sgdnord.rlp.de/wasser/aktion-blau-plus/nisterprogramm/

 

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