Nach fünfjähriger Bauzeit hat Umweltministerin Ulrike Höfken die Maßnahmen zum Hochwasserschutz am Rhein zwischen Altrip und Ludwigshafen-Rheingönheim am Dienstag offiziell übergeben. Für insgesamt 14 Millionen Euro wurden der Deich an der Rehbachmündung zurück verlegt, der Deich an der Großwiesenstraße ausgebaut und das Hochwasserpumpwerk sowie die Schließe am Rehbach gebaut. „Hochwasser kann dramatische Auswirkungen für die Bevölkerung, die Infrastruktur, die Landwirtschaft und die Umwelt mit sich bringen. Deshalb bin ich froh, dass wir mit den nun abgeschlossenen Baumaßnahmen die Sicherheit an diesem Rheinabschnitt sowie am Rehbach weiter verbessern konnten“, sagte Höfken. An der Feierstunde am Hochwasserpumpwerk am Rehbach nahmen auch Landrat Clemens Körner, Klaus Dillinger, Beigeordneter der Stadt Ludwigshafen sowie Otto Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Waldsee, teil.
„Angesichts der Klimaveränderungen müssen wir davon ausgehen, dass Starkregen häufiger und sich die Hochwasserspitzen am Rhein erhöhen werden“, sagte Höfken. Deshalb werde das Land zusätzlich zu den vereinbarten Poldern am Oberrhein zwei große Reserveräume für Extremhochwasser bei Hördt und Eich bauen. Was den geplanten Polder bei Waldsee-Altrip betrifft, verwies die Ministerin auf das laufende Klageverfahren beim Bundesverwaltungsgericht: Über die Realisierung dieses Projekts entscheiden die Gerichte. Höfken hob hervor, dass Hochwasserschutz eine zentrale Aufgabe der Landesregierung bleibe: „Neben dem Bau von Anlagen zum Wasserrückhalt setzen wir dabei auf eine bessere Vorsorge der Kommunen sowie der Bürgerinnen und Bürger.“ Die Landesregierung werde in den kommenden Jahren rund 50 Millionen Euro jährlich in diesen Bereich investieren.
In den vergangenen 25 Jahren habe Rheinland-Pfalz bereits insgesamt 900 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Unter anderem wurden acht Polder und Deichrückverlegungen zum Wasserrückhalt am Oberrhein gebaut und 160 Kilometer Deiche saniert. Zudem habe das Land die Kommunen bei der Vorsorge unterstützt: Es seien bereits 25 kommunale Hochwasserpartnerschaften gegründet worden. Die VG Waldsee sei Mitglied in der Hochwasserpartnerschaft „Mittlere Vorderpfalz“, die Stadt Ludwigshafen in der Hochwasserpartnerschaft „Nördliche Vorderpfalz“. „Darüber hinaus tragen die Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen der Aktion Blau Plus dazu bei, dass unsere Flüsse und Bäche wieder mehr Raum gewinnen“, erklärte Höfken.
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Wasserwirtschaft