Umweltministerin Höfken hat heute per Rad und mit dem Schiff Stationen rund um das Thema Wasser besucht. Hochwasserschutz und Naturschutz standen im Mittelpunkt der Radtour entlang des Rheins von Mainz nach Bingen. Die Ministerin besichtigte wasserwirtschaftlich interessante Projekte am Oberrhein zwischen Mainz und Bingen wie beispielsweise der Mainzer Zollhafen, an dem ein neues Stadtquartier am Wasser entsteht, die Deichmeisterei Budenheim, die Ufergestaltung Heidenfahrt, der Polder Ingelheim und das NABU-Naturschutzzentrum in Bingen-Gaulsheim.
Rheinland-Pfalz unterstützt die Umwandlung des ehemaligen Zollhafens in einen hochwasserangepassten Stadtteil. Für dieses Projekt hat das Umweltministerium deshalb zusammen mit den Stadtwerken Mainz AG eine Hochwasserpartnerschaft ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel ist es, hochwasserangepasstes Planen und Bauen in einem attraktiven Stadtquartier zu verwirklichen und daraus ein Projekt mit europäischen/bundesweitem Vorbildcharakter für den vorbeugenden Hochwasserschutz zu machen, erklärte Höfken.
Weiter ging es zur Deichmeisterei Budenheim mit ihren Stützpunkten in Hamm (Rhein) und Gensingen (Nahe). Sie ist zuständig für rund 64 km Rheinhauptdeiche (südlich Worms bis Bingen), 26 km Sommerdeiche, 22 km Nahedeiche, 25 km Hoch-wasserschutzmauern und die bereits fertig gestellten Hochwasserrückhaltebecken (Polder) Ingelheim und Bodenheim/Laubenheim.
Der Polder Ingelheim wurde 2006 fertig gestellt und erstmals bei Hochwasser im Januar 2011 geflutet. Durch ihn wird der Hochwasserschutz für die Anwohner des Mittelrheintals verbessert. Der Polder auf einer Fläche von 162,5 ha und einem maximalen Hochwasserrückhaltevolumen von 4,5 Mio. m³ wird im Mittel alle 5 bis 20 Jahre geflutet.
Mit dem Rheinvorland Heidenfahrt besuchte die Ministerin ein Vorzeigeprojekt des Landes. Bei dem vom Umweltministerium bereits im Jahr 2000 initiierten Modellprojekt, wurden Rheinufer und Campingplatz in Heidenfahrt (Gemeinde Heidesheim) mit einem Kostenrahmen von einer Million Euro naturnah gestaltet und saniert. Damit hat dieses Projekt, das zur Unterstützung der lokalen Agenda 21 „Eine Region im Gespräch, Rheinauenentwicklung und Gestaltung im Raum Mainz“ umgesetzt wurde, auch Vorbildfunktion für weitere Projekte ähnlicher Art, bei denen es um naturnahe Rheinufergestaltung geht.
Umweltministerin Höfken: „Rheinland-Pfalz ist im Hochwasserschutz und im Naturschutz für die Gewässer gut aufgestellt. Die Fortführung der Hochwasserschutzmaßnahmen gehört ebenso zu den Aufgaben einer verantwortungsvollen Umweltpolitik wie der weitere Ausbau der Aktion Blau zur Renaturierung der Gewässer.“ So wurde als ein Beispiel das Rheinufer bei Ingelheim westlich des Strandbades revitalisiert.
Das Aktion Blau ist das erfolgreichste Naturschutzprojekt für die Gewässer in Rheinland-Pfalz. Sie erfasst mittlerweile rund 1.000 Gewässer mit ca. 4300 Kilometer Länge. Etwa 220 Gewässerpflegepläne mit 3.700 Kilometer Länge und ca. 920 Gewässerrückbauprojekte an 700 Kilometer Gewässern sind in Planung oder Umsetzung. Darüber hinaus unterstützen etwa 800 ehrenamtliche Bachpatenschaften die Arbeiten der Gewässerunterhaltungspflichtigen. Dabei stellen die Angelvereine die wichtigste Gruppe dar. Seit 1994 wurden rund 177 Millionen Euro in die Aktion Blau und damit in den naturnahen Zustand unserer Gewässer investiert.
Auf der Rückfahrt mit dem Mess- und Untersuchungsschiff MS Burgund wurde neben der Vorstellung der Aufgabenfelder der MS Burgund auch über die Wasserqualität des Rheins informiert. Diese hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, was sich unter anderem an der zunehmenden Artenvielfalt bei Fischen und bei Kleinlebewesen zeigt. Nach wie vor sind aber weitere Anstrengungen nötig, um die Gewässergüte zu verbessern, beispielsweise wegen Verunreinigungen mit Arzneimittelwirkstoffen.
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Tour Natur entlang am Rhein