„Outfit, Musik und Symbole rechtsextremer Akteure zeigen nicht zufällig einen Bezug zur Natur - sie suchen ihn und wollen davon profitieren. Wir wollen Jugendliche darin stärken, rechtsextreme Naturschutzargumente zu erkennen und sich wehren zu können“, erklärte die Ministerin. Am Mahnmal ehemaliger Westwall finde so grenzüberschreitende Begegnung und Erinnerung statt sowie eine Möglichkeit, Gegenkonzepte gegen Rechtsextremismus zu entwickeln, so Höfken.
Veranstaltet wird das Camp von der Landeszentrale für Umweltaufklärung und dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Über vier Tage tauschten sich die Teilnehmende untereinander aus und sprachen mit hochkarätigen Historikern, Politikwissenschaftlern, Aussteigern aus der rechten Szene, der politischen Bildung sowie Naturschutzverbänden. Ein Aussteiger aus der NPD berichtete über seine Erfahrungen und gab tiefe Einblicke in die Strukturen der Partei. Ein führender Fachjournalist diskutierte mit den Jugendlichen über rechtsextreme Parteien in Deutschland. Mit Umweltexperten ging es um die Frage, wie ein tolerantes und umweltverträgliches Europa gestaltet werden kann. Bei der Analyse von Liedtexten aus der rechtsextremen Szene sei den Teilnehmenden klar geworden, wie sehr Rassismus, Diskriminierung und Sexismus das Gedankengut der Ideologie die Szene prägt. Im Rollenspiel ist den Teilnehmenden bewusst geworden, „wie leicht es ist, rechtsextremistische Parolen zu verbreiten, aber wie schwer es ist, Demokratie und Rechtsstaat zu verteidigen“. Nach den Diskussionen fühlten sich die Teilnehmenden in der Lage, derartigen Parolen etwas entgegensetzen zu können, berichtete der Leiter des FÖJ Rheinland-Pfalz, Dirk Hennig.
Besonders bewegt habe die Teilnehmenden der Besuch des Konzentrationslagers Hinzert. Einer der FÖJ’ler brachte seine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck, in dem er am Mahnmal mit Steinen die Worte „Nie wieder“ legte. Im Seminar lernten die Teilnehmenden die Ideologie kennen, die diesen Hass hervorbrachte und der heute immer wieder aufs Neue von Rechtsextremisten geschürt wird.
Die Landesregierung hat die Relikte des ehemaligen Westwall zum 1. Oktober 2014 vom Bund übernommen und die Stiftung „Grüner Wall im Westen – Mahnmal ehemaliger Westwall“ errichtet. Das Land will die Ruinen sowohl als einzigartigen Rückzugsraum für seltene Arten als auch als Zeitzeugnis und Mahnung gegen das NS-Unrechtsregime erhalten. „Unsere Naturschutzarbeit am ehemaligen Westwall ist nur möglich im engen Zusammenwirken von Naturschutz, Denkmalpflege und politischer Bildung“, erklärte Ministerin Höfken.
Weitere Infos unter <link http: www.umdenken.de>www.umdenken.de
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Naturschutz/ Politische Bildung
Höfken fördert politische Bildung am ehemaligen Westwall: Jugendliche machen sich stark gegen Rechtsextremismus
Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Wochenende junge Leute zu einem grenzüberschreitenden Jugendcamp an den ehemaligen Westwall eingeladen. Unter dem Motto „Naturschutz gegen Rechtsextremismus – Neues Denken am Westwall“, trafen sich 30 Teilnehmende im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) aus ganz Deutschland und aus Frankreich in Trier, um zu diskutieren und Positionen gegen Rechtsextremismus zu erarbeiten.

© Dirk Hennig