| Gewässerschutz

Höfken: „Der Mainzer Gonsbach ist ein Paradebeispiel der Aktion Blau Plus“

„Wir haben den Gonsbach aus seinem Betonkorsett befreit, jetzt ist er wieder zugänglich für die Menschen und bietet Lebensraum für Wassertiere, Insekten und Pflanzen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Einweihung des neu gestalteten Bachlaufes am Mittwoch gemeinsam mit der Mainzer Umweltdezernentin Katrin Eder.
Gonsbachtal

„Wir haben den Gonsbach aus seinem Betonkorsett befreit, jetzt ist er wieder zugänglich für die Menschen und bietet Lebensraum für Wassertiere, Insekten und Pflanzen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Einweihung des neu gestalteten Bachlaufes am Mittwoch gemeinsam mit der Mainzer Umweltdezernentin Katrin Eder. Die Renaturierung des Gonsbachs sei ein Paradebeispiel des Renaturierungsprogramms „Aktion Blau Plus“ des Landes. „Gonsenheim hat ein Stück Natur mitten in den Ort zurückgeholt“, so Höfken. Der Bach biete nun vielfältige Möglichkeiten zum Naturerlebnis für  Jung und Alt. Höfken bedankte sich insbesondere bei den örtlichen Akteuren für die gute Zusammenarbeit. Das Land habe das Projekt mit 2,1 Millionen Euro zu 60 Prozent gefördert. Die restlichen Kosten trage die Stadt Mainz.

Im Rahmen des Renaturierungsprojekts wurde der Gonsbach auf einer Länge von 1200 Metern aus dem Betonbett befreit. Im neu entstandenen Bachlauf und entlang des Ufers können sich jetzt wieder standorttypische Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Der naturnah gestaltete Bach mit wechselnden Böschungsneigungen ist an der schmalsten Stelle zwölf Meter breit. Fische und Insekten können diesen Ab-schnitt mit reduzierter Fließgeschwindigkeit jetzt problemlos durchwandern. Durch die Anlage von Retensionsflächen und –mulden auf sechs Hektar neu erworbener Grundstücke konnten zusätzlich 9000 Kubikmeter Rückhalteraum geschaffen werden, die schwankende Abflüsse und Hochwasserereignisse puffern. Zwei Brücken wurden neu errichtet, die das Gebiet für die Bevölkerung öffnen.

„Gewässerschutz steht auf der Agenda der Landesregierung ganz oben“, betonte Ministerin Höfken. Das Förderprogramm der Wasserwirtschaft umfasse allein in diesem Jahr 520 Maßnahmen der Kommunen, die das Land mit 110 Millionen Euro bezuschusse. Insbesondere wies Höfken auf die Erfolge der Aktion Blau Plus hin: So seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten im Rahmen dieses Programms zur Renaturierung von Gewässern rund 1400 Projekte mit rund 920 km Länge realisiert worden.

Die Wasserrahmenrichtlinie der EU verpflichte die Länder, alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu überführen. Dass dies in Rheinland-Pfalz bei 29 Prozent der Bäche, Flüsse und Seen bereits erreicht wurde, sei auch ein Verdienst der Aktion Blau Plus, so Höfken. Ein Großteil der Fließgewässer in Rheinland-Pfalz aber verfehlen dieses Ziel immer noch, machte die Umweltministerin deutlich: „Es bedarf also noch großer Anstrengungen. Bis 2014 wurden zur Renaturierung oder Wasserrückhaltung rund 260 Millionen Euro investiert.

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