| Naturschutz/ Gewässerschutz

Höfken bringt EU-LIFE-Projekt Westerwälder Seenplatte auf den Weg

„Die jahrhundertealten Teiche der Westerwälder Seenplatte sind Lebensraum für viele Pflanzen-, Fisch- und Vogelarten und bieten gleichzeitig einen hohen Freizeitwert. Das gilt es zu erhalten und miteinander in Einklang zu bringen. Dazu wollen wir die Westwälder Seenplatte in ein EU gefördertes Life-Projekt einbinden. Der Antrag wurde fristgerecht bei der EU Kommission eingereicht“, gab Umweltministerin Ulrike Höfken heute bekannt.
Dreifelder Weiher
Dreifelder Weiher

Das sei eine große Chance, denn mit der beantragten Förderung in Höhe von sechs Millionen Euro könnten Maßnahmen zum Erhalt und zum Schutz der einzigartigen Naturlandschaft, der Wasserqualität sowie zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus umgesetzt werden.

Projektträger und Antragssteller ist die Landesstiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Unterstützung erhielt sie dabei durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, dem Westerwaldkreis und dem Umweltministerium. „Wird der Antrag durch die Kommission befürwortet, könnte das Projekt schon Mitte 2018 starten“, so Jochen Krebühl, Geschäftsführer der Stiftung Natur und Umwelt. Die Flächen würden dann an die NABU Stiftung Nationales Naturerbe übertragen und zu Naturschutzzwecken bewirtschaftet werden. Die Finanzierung dafür könnte durch das LIFE Projekt erfolgen. Zunächst müsse die Entscheidung der EU Kommission abgewartet werden, sagte Höfken. Bereits im Sommer informierte die SGD Nord in einer Veranstaltung die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. „Durch die vielen Gespräche und Verhandlungen konnten wir einen  Beitrag dazu leisten, dass der Antrag nun gestellt werden konnte“, so Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord.

Die Einzigartigkeit der Westerwälder Seenplatte liegt in der jahrhundertealten Teichlandschaft mehrerer miteinander verbundener Weiher. Die weiten Flachuferbereiche sind ein Lebensraum für zum Teil bundesweit gefährdete Arten. „Ziel des Projektes ist es, diese Lebensräume langfristig zu sichern und die verschiedenen Interessen, wie Baden, Wassersport, Fischzucht, Natur- und Gewässerschutz zu vereinbaren“, so Höfken. So sollen zum Beispiel die einzigartigen Schlammlingsgesellschaften geschützt werden, die auf dem Seegrund siedeln. Die Lebensräume für seltene Vogelarten wie Wasserralle oder Fischadler sollen erhalten werden. Gleichzeitig werde die touristische Attraktivität der Region erhöht, so die Ministerin.

Neben dem Umweltministerium, der Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und der SGD Nord sind auch der Landesbetrieb Landesforsten, die NABU Stiftung Nationales Naturerbe sowie die Verbandsgemeinde Hachenburg Projektpartner. Sie werden eng in konzeptionelle Entwicklungen, wie auch in der aktiven Umsetzung einzelner Maßnahmen einbezogen. Unabhängig davon werden die Projektaktivitäten vor Maßnahmenbeginn in den kommunalen Gremien vorgestellt und die Belange der Gemeinden im Rahmen des Möglichen berücksichtigt, erläuterte Höfken.

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