Sie präsentierten in Mainz den gemeinsam erstellten Band „Naturschutz am ehemaligen Westwall - NS-Großanlagen im Diskurs“. „Der Band fasst die Ergebnisse einer fach- und länderübergreifenden Forschung zusammen und setzt Standards zum Umgang mit Naturschutz an NS-Großanlagen“, erklärten Höfken, Bottermann und Werk.
Kern unseres Umgangs mit dem ehemaligen Westwall ist das enge Zusammenwirken von Naturschutz, Denkmalpflege und politischer Bildung“, so die Ministerin. Dazu gehöre die Behandlung der NS-Großanlagen als Mahnmal und Herausforderung für die Aufklärungs- und Präventionsarbeit gegen Rechtsradikalismus. „Ich freue mich, dass auch unsere Erfahrungen von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgegriffen werden, die mit dem Nationalen Naturerbeflächen auch diese wichtige Thematik im Blick hat“, so Höfken.
DBU-Generalsekretär Bottermann ging auf die Aktivitäten der Stiftung zum Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Sie verwaltet treuhänderisch rund 69.000 Hektar Fläche auf 70 großräumigen Liegenschaften in ganz Deutschland. Mit der „Initialzündung Westwall Rheinland-Pfalz“ sei eine Diskussion angestoßen und eine Basis geschaffen worden, „auf der wir nun auch auf einzelnen Naturerbeflächen aufbauen können“. Bottermann: „Wir wollen Natur-, Denkmalschutz und politische Bildung im Zusammenhang denken.“
„Nach den bisherigen Erfahrungen können wir feststellen, dass der Naturschutz bei NS-Großanlagen immer eine Rolle spielte, weil die NS-Architekten nach ihrer Blut-und Boden-Ideologie Bau und Landschaft zusammen dachten“, machte Professor Werk deutlich. So betrachten andere Träger von NS-Großanlagen wie das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg oder die ehemalige Heeresversuchsanstalt in Peenemünde aufgrund der Erkenntnisse in Rheinland-Pfalz nun ebenfalls das Thema Natur- und Landschaft.
Die vorliegende Publikation könne auch zur länderübergreifenden Kooperation beitragen, so Höfken. „Wir wollen den ehemaligen Westwall über Bundesländer und nationale Grenzen hinweg als Erinnerungsort an die NS-Verbrechen erhalten und als Grünes Band zum Biotopverbund über Ländergrenzen hinaus entwickeln“, kündigte die Ministerin an.
Den Band „Naturschutz am ehemaligen Westwall - NS-Großanlagen im Diskurs“ finden Sie unter: <link http: s.rlp.de naturschutzamehemaligenwestwall>s.rlp.de/NaturschutzamehemaligenWestwall
Zum Hintergrund :
Der Westwall ist die größte bauliche Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Diktatur in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung hat die denkmalgeschützten Ruinen des Westwalls 2014 vom Bund übernommen und die Stiftung „Grüner Wall im Westen – Mahnmal ehemaliger Westwall“ errichtet.