„Das Beratungsinstrument ‚Partnerbetrieb Naturschutz‘ zeigt eindrucksvoll, wie groß das Interesse von Landwirten, Winzern und Obstbauern am Naturschutz ist und dass ein kooperatives Miteinander von Naturschutz und Landbewirtschaftung auf Betriebsebene gewünscht wird. Zusammen mit dem Vertragsnaturschutz ist es zu einer festen Größe in der Naturschutzpolitik des Landes Rheinland-Pfalz geworden“, unterstrich Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute in Oppenheim. Dort überreichte er 50 neuen Partnerbetrieben Naturschutz ihre Auszeichnungen. Mit der Initiative „Partnerbetrieb Naturschutz“ unterstützt Rheinland-Pfalz seit 2010 landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Durch ein kostenfreies Beratungsangebot können sie individuelle Naturschutzpotenziale entdecken und Konzepte erarbeiten, wie sich der Naturschutz optimal in die Betriebsführung integrieren lässt.
Zusammen mit den heute ausgezeichneten Betrieben, die im Frühjahr 2017 am Bewerbungsverfahren teilgenommen haben und in die Beratungsphase aufgenommen wurden, gibt es landesweit mittlerweile rund 230 „Partnerbetriebe Naturschutz“. „Indem Sie alle zeigen, wie betrieblicher Naturschutz möglich und auch betrieblich sinnvoll ist, sind Sie für die gesamte Gesellschaft wertvolle Ideengeber, Botschafter und Vermittler des Naturschutzes“, lobte der Staatssekretär.
Streuobstwiesen: artenreiche Lebensräume
Weiterhin konnte er in Oppenheim den 15 Absolventinnen und Absolventen des mittlerweile zweiten Baumwartkurses die Zertifikate zum „Baumwart Streuobst“ überreichen. Der aus acht Modulen bestehende Lehrgang befähigt zum fachkenntlichen Baumschnitt und einer nachhaltigen Baumpflege. „Unsere Kulturlandschaften sind ohne die Streuobstwiesen kaum vorstellbar. Doch leider verschwinden und verkommen die Streuobstgürtel, die einst Dörfer und Städte prägten, Stück für Stück. Das wertvolle Wissen um die Pflege der Bäume geht mehr und mehr verloren“, mahnte Griese. Deshalb, so der Staatssekretär weiter, sei es immens wichtig, sich intensiv und umfangreich mit diesem Thema zu beschäftigen und neu zu lernen.
„In Ihrem Lehrgang zum Baumwart für Streuobst haben Sie über ein ganzes Jahr umfangreiches Wissen zur Streuobstpflege erworben: Sie haben den Umgang mit Jung- und Altbäumen und die Anwendung der richtigen Schnitte erlernt und sich das Wissen angeeignet, wie man mit Sanierungsfällen und Neuanlagen umgeht. Sie haben etwas zur Wiesenpflege, zur ökologischen Leistung, zur Sortenwahl und noch vieles andere mehr erfahren. Durch Akteure wie sie bleibt uns allen die Hoffnung, dass die Streuobstwiesen mit ihren kostbaren artenreichen Lebensräumen als historische Kulturlandschaftselemente und Hotspots der Biodiversität auch weiterhin erhalten bleiben“, so Griese.
Abschließend dankte Griese den Beraterinnen und Beratern, den Kommissionsmitgliedern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, für ihr großes Engagement: „Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass man hier und heute die neuen Partnerbetriebe Naturschutz und Baumwarte auszeichnen und gemeinsam mit ihnen ihre großen Erfolge feiern kann.“