„Der neue Hightech-Holzpavillon hier im Diemersteiner Tal zeigt eindrucksvoll, welche Möglichkeiten der Werk- und Baustoff Holz in Verbindung mit wissenschaftlichem Know-how und dem Einsatz modernster Computertechnologie bietet. Der neue Experi-mentalbau gibt im kleinen Maßstab eine Vorstellung davon, was schon morgen möglich sein könnte“, betonte Forststaatssekretär Thomas Griese heute in Frankenstein, wo die neue Holzkonstruktion der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Up-Cycling mit Digitaltechnik
Basierend auf einer an der Technischen Universität Kaiserslautern speziell für dieses Projekt entwickelten Software wurden für den Bau der Kuppelschale, die eine Spann-weite von zehn mal zehn Metern aufweist, Reststücke aus Brettsperrholz verwendet. Es handelt sich dabei um Abfallprodukte, die bei der Produktion von Fenster- und Türausschnitten in großen Mengen anfallen. Aus diesen Stücken wurden mittels modernster Digitaltechnik rund 200 individuell geformte Plattenelemente passgenau maschinell zugeschnitten. „Die Kuppelschale ist sozusagen Gestalt gewordene Ressourceneffizienz und ein herausragendes Beispiel für gelungenes Up-Cycling“, lobte Griese.
Beim Zusammenfügen der einzelnen Schalenelemente des Freiform-Flächentragwerks kamen allein Verbindungselemente aus Buchenholz zum Einsatz. Diese mehr als 1000 sogenannten X-Fix-Verbinder ermöglichten einen besonders einfachen, schnellen und präzisen Aufbau. „Was früher nur theoretisch möglich war und an sehr aufwändiger Handarbeit scheiterte, kann dank der Digitalisierung heute mit hoher Geschwindigkeit präzise umgesetzt werden“, sagte der Staatssekretär. Der Bau des Pavillons im Diemersteiner Tal konnte nach rund sechs Monaten abgeschlossen werden. Für das gesamte Projekt hatte das rheinland-pfälzische Umweltministerium insgesamt 35.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.
Holznutzung dient Klimaschutz
In Frankenstein wies Griese auch auf den immer wichtiger werdenden Beitrag hin, den die Verwendung nachwachsender Rohstoffe für den Klimaschutz leiste: „Die Nutzung von Holz anstelle von energieintensiven Baumaterialien reduziert den Energieverbrauch und die damit verbundene CO2-Emissionen in Rheinland-Pfalz jährlich um rund drei Millionen Tonnen. Wer mit Holz baut, schützt also das Klima“, hob Griese hervor.
Die Eröffnung des Pavillons bildet für die TU Kaiserslautern auch den Auftakt für den zukünftigen Forschungscampus Holzbau auf diesem Gelände. Weitere experimentelle Gebäude werden in den kommenden Jahren folgen und einen Austausch zwischen Lehre, Forschung und Praxis anregen – rund um das Zukunftsthema Bauen mit Holz.
„Ein erster Schritt ist mit dem innovativen Pavillon getan, bei dem Architektur, Trag-werksplanung und Fertigungsknowhow aufs Beste mit der Fähigkeit, diese komplexen Prozesse in Programmiersprache und in maschinenlesbare Code umzusetzen, verbunden wurde“, so Griese abschließend.
|
Holzbau
Griese: „Innovativer Experimentalbau erschließt Neuland für den Holzbau“
In Frankenstein eröffnet Forststaatssekretär Thomas Griese neuen Hightech-Holzpavillon der Technischen Universität Kaiserslautern / Land fördert Experimentalbau mit 35.000 Euro.

© Hannsjörg Pohlmeyer