| Energiepolitik / Gewässerschutz

Griese: Effiziente Kläranlagen leisten wichtigen Beitrag zur Energiewende und effektiven Abwasserreinigung

„Gerade Kläranlagen gehören zu den größten kommunalen Energieverbrauchern und gelten als regelrechte Stromfresser. Bei der Abwasserentsorgung werden allein über 2,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich in Deutschland produziert“, erklärte Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute auf der Fachtagung „Kläranlagen in der Energiewende: Faulung optimieren & Flexibilität wagen“ des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft an der TU Kaiserslautern.

„Um die energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen, muss die für die Abwasserentsorgung erforderliche Energie auf Dauer zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien stammen. Wichtig ist uns dabei, eine sichere und zugleich effiziente Entsorgung zu betreiben“, so Griese.

Die Landesregierung habe bei diesem wichtigen Thema frühzeitig die Initiative ergriffen und Maßnahmen auf den Weg gebracht, wie Griese betonte: „Mit Erfolg: So konnte die Reinigungsleistung der Kläranlagen im Land weiter gesteigert werden, während gleichzeitig deren Energieverbrauch seit 2007 von 260.000 MWh auf 185.000 MWh pro Jahr reduziert wurde. Zudem haben die Umstellungen und Optimierungen vorhandener Vergärungsanlagen dazu beigetragen, dass in Rheinland-Pfalz bereits so viel Biogas auf Kläranlagen produziert wird wie noch nie. Die aus Biogas erzeugte Strommenge in Höhe von 48.000 MWh im Jahr würde ausreichen, 16.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.“

Umweltstaatssekretär Griese wies dabei auf die gute Zusammenarbeit mit der TU Kaiserslautern hin. Beispielsweise untersuche das Projekt ZEBRAS im Auftrag des Umweltministeriums verschiedene Optimierungspotentiale bei der Klärschlammbehandlung auf Kläranlagen mit Faultürmen und Biogasverwertung. Dieses Projekt unterstütze Kommunen bei der Biogasgewinnung und –nutzung und trage so zu einer Steigerung der Energieerzeugung bei. Zudem führe es zu Verbesserungen bei der Klärschlammbehandlung und damit der Entwässerbarkeit des Schlamms.

„Daneben haben wir die Förderrichtlinien der Wasserwirtschaftsverwaltung so ausgerichtet, dass für Investitionen in Baumaßnahmen der Abwasserentsorgung ein 20-prozentiger Energieeffizienzzuschuss möglich ist. Mit dem Kooperationsprojekt „Regionale Klärschlammstrategien“, dem Benchmarking der Wasserwirtschaft und dem Projekt NAwaS zur „Umstellung von Kläranlagen auf Schlammfaulung“ haben wir weitere bedeutende Initiativen gestartet, die maßgeblich zu einer effizienten Kopplung der Sektoren Wasser und Energie beitragen. So stützen wir die öffentlichen Stromnetze und stellen gleichzeitig die Abwasserreinigung auf einem hohen Niveau sicher“, erklärte Griese.

Es gehe nun darum, die sehr positive Entwicklung voranzutreiben und wo möglich weiter zu intensivieren. Konkretes Ziel sei es, für alle 670 Kläranlagen in Rheinland-Pfalz eine hohe Energieeffizienz zu erreichen. „Hierzu müssen auf Bundesebene noch Hemmnisse abgebaut werden: Die EEG-Umlage auf Eigenstrom muss fallen und die Netzentgelte müssen so gestaltet werden, dass sie die tatsächliche Nutzung der Netze widerspiegeln“, forderte Griese abschließend in Richtung Bundesregierung.

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