Das Forstrevier Hochpochten erhielt die Würdigung für das Projekt „Klimastabile Wälder“. Klimastabile Wälder setzen auf Baumarten, die sich zum Beispiel den zunehmend trockenen Sommermonaten besser anpassen können. Dies umfasst auch den besonderen Schutz der Naturverjüngung durch entsprechendes Jagdmanagement, wie auch den Einsatz von Douglasien in Mischkultur aus Buchen, Weißtannen oder Eichen.
„73 Prozent der Waldbäume in Rheinland-Pfalz sind aufgrund von Luftschadstoffen geschädigt. Eine Hauptverantwortung dafür geht auch auf das Konto des Klimawandels“, erklärte Höfken. Daher sei – neben der Energiewende – die nachhaltige und in die Zukunft gerichtete Bewirtschaftung der Wälder im waldreichen Bundesland zentral. So ist der Staatswald zum Beispiel FSC® zertifiziert. „Die Urkunde ist der Beleg, dass das Forstamt Cochem seine Wälder nicht nur naturnah und multifunktional bewirtschaftet, sondern bereits die Weichen für klimastabile Wälder gestellt hat“, so Höfken.
Holz spiele auch als ressourcenschonender Baustoff eine zentrale Rolle. „Durch seine Verwendung ersetzt er klimabelastende Materialien wie Beton, Stahl oder Aluminium. Der Energieverbrauch bei der Herstellung von Zement sei zum Beispiel viermal so hoch wie bei Holz, der von Stahl beträgt sogar das Zwanzigfache“, erläuterte die Ministerin. Die Verwendung von Holz anstelle von energieintensiven Baumaterialien könnte den Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen jährlich um rund 30 Millionen Tonnen senken.
„Unsere Wälder leisten auch einen zentralen Beitrag zur Erhaltung unserer Tier- und Pflanzenarten“, sagte Höfken. Eine wichtige Aufgabe: Eine aktuelle Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag habe ergeben, dass der Vogelbestand seit 1980 europaweit um 300 Millionen Brutpaare zurückgegangen sei. Das Forstamt Cochem setze ein Zeichen gegen das dramatische Artensterben. Durch Biotopbaumgruppen oder Habitatbäume werden Flächen dauerhaft von der Nutzung ausgenommen und zerschnittene Lebensräume für Tiere und Pflanzen wieder verbunden. Diese Flächen tragen neben Kernzonen zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie bei. Diese sieht vor, zehn Prozent der Staatswaldfläche einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. „Gemeinsam mit den Kernzonen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald, im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen oder den Prozess-Schutzflächen in den Rheinauen erreichen wir bereits 8,4 Prozent. Das 10 Prozent-Ziel haben wir damit fest im Blick und werden es in naher Zukunft erreichen“, so die Umweltministerin.
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Klimaschutz