| Gewässerschutz

99,5 Prozent der Bürger im Land sind an kommunale Kläranlagen angeschlossen

„99,5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz sind über die Kanalisation an kommunale Kläranlagen angeschlossen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute anlässlich der Veröffentlichung des Lageberichts zum Stand der Abwasserbeseitigung im Land.
Kläranlage Neroth
Kläranlage Neroth

Der kontinuierliche Ausbau der Kläranlagen habe zu diesem hohen Anschlussgrad geführt. Das Gute: Eine hohe Anschlussdichte trage zusammen mit einer hohen Reinigungsleistung maßgeblich zum Gewässerschutz  bei, erläuterte Höfken. „Die Flüsse und Bäche in Rheinland-Pfalz, wie etwa Rhein, Lahn oder Nahe, sind in den vergangenen Jahren wieder sauberer geworden. Somit leisten Kläranlagen einen zentralen Beitrag zum Gewässerschutz“, erklärte die Ministerin. 70 Prozent der Fließgewässer erreichten jedoch noch nicht den von der EU vorgeschriebenen guten Zustand. Daher gebe es noch viel zu tun, so Höfken. Neben weiteren Optimierungsmaßnahmen im Abwasserbereich spiele die Aktion „Blau Plus“ eine zentrale Rolle, um die Qualität von Fließgewässern stetig zu verbessern.

Im vergangenen Jahr haben die Kommunen in Rheinland-Pfalz rund 670 kommunale Abwasserbehandlungsanlagen mit einer Gesamtausbaukapazität für etwa 7,2 Millionen Einwohner betrieben. Die größten kommunalen Kläranlagen befinden sich in Mainz, Koblenz und Kaiserslautern. Seit 1985 hätten die Kommunen Investitionen von rund 8,6 Milliarden Euro in die kommunale Abwasserbeseitigung getätigt – alleine innerhalb der vergangenen zwei Jahre förderte das Land dies mit rund 98 Millionen Euro. Der Schwerpunkt beim Ausbau der Kläranlagen lag in den 90er Jahren noch in der Erstausstattung des ländlichen Raumes und in der Nachrüstung der größeren Anlagen, um gezielt Nährstoffe, wie Stickstoff und Phosphor, zu beseitigen. Der Prozess zur Fertigstellung der Erstausstattung wurde 2016 abgeschlossen. Mit Erfolg: „Durch die gezielte Umrüstung der Anlagen übertreffen wir heute die Anforderungen der sogenannten Kommunalabwasserrichtlinie“, führte Höfken an. Es gebe aber immer noch viel zu tun: „Gerade in bevölkerungsreichen Regionen müssen wir weiter daran arbeiten, dass noch weniger Rückstände aus dem Abwasser, wie zum Beispiel Phosphat, ins Fließgewässer gelangen“, so die Ministerin. Rheinland-Pfalz unterstützt zum Bei-spiel zwei Pilotanlagen in Budenheim und Pirmasens, um Phosphor aus Klärschlamm zurückzugewinnen. Damit werde zum einen eine wertvolle Ressource erschlossen und zum anderen verhindert, dass zu viel Phosphor in Form von Phosphat ins Fließgewässer gelangt. Auch die Landwirtschaft müsse ihren Beitrag zur Verringerung der Nährstoffeinträge in die Gewässer leisten, erklärte Höfken.

Künftig werde die Landesregierung im Abwasserbereich primär Maßnahmen zur Zielerreichung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, zur Klärschlammbehandlung, zur Förderung der Energieeffizienz sowie zur Eigenenergieerzeugung fördern. „Denn Kläranlagen sind oftmals die größten Energieverbraucher in Kommunen. Daher ist es entscheidend, die Anlagen künftig durch die Erzeugung von Eigenstrom und Energieeinsparmaßnahmen effizient zu betreiben“, sagte die Umweltministerin. Das Land fördere etwa Energieanalysen oder konkrete Umstellungsmaßnahmen in Kläranlagen auf die sogenannte Faulungstechnik zur Erzeugung von Biogas.

Der Lagebericht „Stand der Abwasserbeseitigung in Rheinland-Pfalz“ ist online abrufbar unter:

<link http: www.wasser.rlp.de servlet is>www.wasser.rlp.de/servlet/is/1120/

 

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