Als enttäuschend bewertet die rheinland-pfälzische Ernährungsministerin Ulrike Höfken die heute vorgestellte Studie des Bundesverbraucherschutzministeriums zur Lebensmittelverschwendung. Die Studie liefere keine neuen Zahlen, sondern werte lediglich bestehende Studien und Schätzwerte aus. Auch die von der Bundesregierung angekündigte Aufklärungskampagne zum Mindesthaltbarkeitsdatum und zum Umgang mit Lebensmitteln sei nichts Neues.
„Wer wirksam gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen will, darf nicht einseitig nur die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Pflicht nehmen. Auch Erzeuger, Unternehmen und Handel müssen Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung ergreifen – und zwar schnell“, fordert die Ministerin. Auf Antrag von Rheinland-Pfalz habe die Amtschefkonferenz der Agrarministerkonferenz im Januar 2012 beispielsweise eine Selbstverpflichtung des Handels zum Umgang mit Produkten gefordert, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen.
„Nicht die Intensivierung und Industrialisierung der Agrarwirtschaft, sondern der Schutz der Ressourcen wie Wasser und Boden sowie eine bessere Wertschöpfung müssen Priorität haben, fordert Höfken darüber hinaus. Um Fehlentwicklungen wie der weltweiten Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken, sei die Förderung einer nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft und einer nachhaltigen Ernährungsweise notwendig. Im Focus stehe hier der Fleischkonsum, der enorme Ressourcen verschwende. Für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch würden 7-16 kg Soja oder Getreide verbraucht, die wesentlich effektiver direkt in der menschlichen Ernährung eingesetzt werden könnten.
„Weniger und dafür regional erzeugtes Fleisch von guter Qualität zu essen, ist gut für den Tierschutz und für unser Klima“, so Ministerin Höfken. Rheinland-Pfalz unterstütze daher die Einführung eines „Veggie Day“. Mit einem deutschlandweiten vegetarischen Tag pro Woche könnten jährlich weit über zwei Millionen Tonnen Getreide eingespart werden. Diese Menge würde ausreichen, um den Kalorienbedarf von acht Millionen Menschen zu decken.
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