„Allein der dramatische Rückgang von mehr als 25 Prozent bei der mittleren Grundwasserneubildung in den vergangenen 17 Jahren macht deutlich, dass der Klimawandel längst auch in Rheinland-Pfalz angekommen ist. Es gibt daher keine Alternativen zu einem konsequenten Klimaschutz, damit wir die Versorgung mit Trinkwasser auch weiterhin sicherstellen können“, sagte Klimaschutzministerin Anne Spiegel heute in Dörth, wo sie einen Förderbescheid über rund 2,2 Millionen Euro an den Verbandsvorsteher und Bürgermeister der VG Hunsrück-Mittelrhein Peter Unkel überreichte.
Mit den Geldern unterstützt das Land das 2018 gestartete Großprojekt des RheinHunsrück Wasser Zweckverbandes zur Optimierung und langfristigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Verbandsgebiet. Mit den geförderten Baumaßnahmen wurde bereits 2019 die rund 1,4 Kilometer lange Nebenleitung nach Waldesch fertiggestellt und im vergangenen Jahr eine zusätzliche Einspeisung für Rheinböllen realisiert. Aktuell wird die bestehende Wasserleitung von Koblenz-Rübenach nach Winningen durch zwei neue parallel verlaufende Leitungen ersetzt. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen liegen bei knapp 7,2 Millionen Euro, wovon das Land drei Millionen Euro übernimmt.
„Die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser rund um die Uhr ist eine der wichtigsten Aufgaben der Daseinsvorsorge. Voraussetzung dafür ist ein bestmöglicher und vorsorgender Schutz unserer wichtigen Ressource Wasser, unserem Lebensmittel Nummer eins“, unterstrich die Ministerin. Gerade im Hunsrück wisse man um die Bedeutung trockener Sommer, sei doch eine unsichere Wasserversorgung in den 60er Jahren Anlass für die Gründung des Zweckverbandes gewesen. Mittlerweile biete dieser mit seinem überregionalen Verbundsystem eine hohe Sicherheit für die Versorgung von mehr als 85.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Verbandsgebiet, so Spiegel.
Heute und für die Zukunft stellten sich den Wasserversorgern zwei zentrale Aufgaben: „Neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit gilt es, die Wasserversorgung auch klimaneutral zu entwickeln. Denn es muss uns gelingen, den hohen Energieverbrauch der Wasserversorgung weiter zu reduzieren und auch den Einsatz regenerativer Energien beispielsweise durch PV-Anlagen oder Turbinen deutlich zu steigern. Dabei möchte ich Sie gerne unterstützen“, betonte die Klimaschutzministerin.
Angesichts der dafür notwendigen hohen Aufwendungen erinnerte Spiegel abschließend an die enorme Bedeutung des 2013 von der Landesregierung eingeführten Wassercents. „Damit haben wir die Voraussetzung geschaffen, solche Großprojekte zu finanzieren. Ohne diese zu 100 Prozent zweckgebundene Einnahmequelle wären viele dieser Maßnahmen nicht möglich.“
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