| Innovativer Holzbau

Spiegel: Touristisches Leuchtturmprojekt in der Nationalparkregion

Klimaschutzministerium fördert Neubau des Idarkopf-Aussichtsturms mit 70.000 Euro.
Idarkopf
Idarkopf

„Mit dem neuen Aussichtsturm erhält der Idarkopf ein neues Wahrzeichen. Der Bau dieser innovativen Holz-Stahl-Konstruktion ist ein touristisches Leuchtturmprojekt für die ganze Nationalparkregion“, erklärte Klimaschutzministerin Anne Spiegel. Das Ministerium fördert den Ersatz für den 2018 bei einem Brand schwer beschädigten alten Turm mit 70.000 Euro.

Der Idarkopf bei Stipshausen im Hunsrück ist mit 746 Metern über NN die vierthöchste Erhebung in Rheinland-Pfalz. Der weithin sichtbare Berg ist eine der markantesten Landmarken des Hunsrücks. Der alte 28 Meter hohe Holzturm war im Jahr 1980 in unmittelbarer Nähe zum Gipfel errichtet worden und seither ein beliebtes Ausflugsziel. Mit seiner Aussichtsplattform bot er eine Rundumsicht über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit dem Erbeskopfgipfel, über das Moseltal bis weit in die Eifel, über die Hunsrückhochfläche bis in den Taunus sowie über den Soonwald bis weit in die Pfalz hinein. Seit dem Brand im Oktober 2018 war der schwer beschädigte Turm nicht mehr begehbar. Eine Sanierung machte wirtschaftlich wenig Sinn.

„Die Nationalparkverbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen legt bei der neuen Konstruktion das Augenmerk sowohl auf eine ökologische Bauweise als auch auf eine lange Lebensdauer“, freute sich Ministerin Spiegel. Die kommunalen Entscheidungsträger entschieden sich für eine intelligente Hybridkonstruktion, bei der man die Vorteile der Baustoffe Holz und feuerverzinktem Stahl miteinander verbindet.
Die Plattform wird getragen von drei zur Mitte hin verjüngten Brettschichtholzstützen aus Fichtenholz, das als Haupttragwerk fungiert. Das Haupttragwerk wird durch eine Holzverschalung gegen Verwitterung geschützt. Mit dieser Neukonstruktion wird eine Standzeit des Turmes von 80 bis 100 Jahren angestrebt. 

An den exponierten Bereichen des Turms wird feuerverzinkter Stahl verwendet. Auf jeder „Etage“ wird die stählerne Treppe durch ein „Ruhepodest“ unterbrochen, das jeweils nach Süden ausgerichtet ist und zum kurzen Verweilen mit einem traumhaften Fernblick einlädt. Die Treppe erhält eine Einfassung aus Lärchenholz, ebenso wie der austauschbare Teil des Plattformbodens als Verschleißschicht aus Lärche bestehen wird.  Durch die Verbauung von ca. 25 m³ Holz im Tragwerk werden darin über die gesamte Lebensdauer ca. 16 Tonnen CO2 eingespeichert. Durch den Einsatz einer konstruktiv geschützten Bauweise kann sämtlicher chemischer Holzschutz entfallen.

Die im Jahr 2020 fusionierte Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen erhofft sich mit diesem ersten touristischen „Leuchtturmprojekt“ einerseits eine integrierende Wirkung für die heimische Bevölkerung, darüber hinaus auch weitere Impulse für die touristische Entwicklung mit positiven Effekten für die Wirtschaft der Region.


Hintergrund

Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf knapp 500.000 Euro. Das Klimaschutzministerium fördert den modularen Holzbau mit Landesmitteln in Höhe von 70.000 Euro. Das Förderprogramm unterstützt innovative Holzbau- oder Hybridbaulösungen in Pilot-, Demonstrations- und Modellbauvorhaben. Neben dem Neubau werden auch Sanierungsvorhaben sowie die Modernisierung hin zu energieeffizienten und klimafreundlichen Gebäuden von juristischen Personen des öffentlichen und privaten Rechts (z. B. Kommunen, Unternehmen und Verbände) gefördert.
Mit der Fertigstellung des Turms wird Ende Juni 2022 gerechnet.
 

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