Das Thema ‚Pflanzenschutzmittel in unserer Umwelt und in der Nahrungskette‘ diskutieren Experten aus Wasser- und Landwirtschaft, aus Verbänden und Praxis. „Rückstände in Lebensmitteln zu verringern, unser Wasser reinzuhalten und das Artensterben zu stoppen, das geht nur, wenn wir gemeinsam die Ziele der Pflanzenschutzgesetzgebung und des ‚Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln‘ (NAP) umsetzen“, sagte Höfken.
„Der Fipronil-Skandal hat gerade wieder deutlich gemacht, dass Pflanzenschutzmittel oder andere Agrarchemie auch in unserer Nahrungskette auftauchen können. Verschlungene Lieferwege im industriellen Nahrungssektor bergen eine große Verbreitungsmöglichkeit von Schadstoffen“, so Höfken. Sie setze sich daher auf Bundesebene dafür ein, dass Insektizide im bundesweiten Kontrollprogramm künftig deutlich stärker berücksichtigt werden als bisher, erklärte die Ministerin.
Vordringliches Ziel sei es jedoch, bereits den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in die Umwelt zu verringern. „Wasser und Böden haben ein langes Gedächtnis. Viele Rückstände werden nach Jahrzehnten zum Problem, zum Beispiel im Grundwasser. Über zwölf Prozent unserer Gewässer überschreiten die Umweltqualitätsnorm für ein oder mehrere Pflanzenschutzmittel“, berichtete Höfken. Insbesondere in kommunaler und privater Anwendung, aber auch für Hofstellen der Betriebe gebe es innovative und inzwischen auch etablierte Ansätze zur mechanischen oder thermischen Wildkräuterbekämpfung, so Höfken. Angebote mache zum Beispiel der Maschinenring Hunsrück, der die Möglichkeiten auf der Veranstaltung vorstellte.
Ein wichtiges Element sei der Ökolandbau, betonte Höfken. Und der wachse erfolgreich. Von 2010 bis 2016 ist die Ökofläche im Land um 68 Prozent gewachsen. Beim Ökolandbau ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verboten. So sind im Umfeld von Ökoackerflächen die Gewässer weniger belastet. „Wir haben uns daher zum Ziel gemacht, den Ökolandbau auf 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche auszuweiten“, so die Ministerin. Dazu soll ein Ökoaktionsplan beitragen. Den Auftakt bilde der Öko-Kongress am 8. September, kündigte Höfken an.
Weitere Informationen zur heutigen MIMU-Veranstaltung unter: <link https:>mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Startseite/MIMU-Flyer/MIMU-Pflanzenschutzmittel_komplett_07.08.2017.pdf
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Mittwochs im MUEEF