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Parlamentarische Anfrage bestätigt: Französische AKW sind veraltet – Pannenreaktoren endlich abschalten

„Eine Parlamentarische Anfrage aus Luxemburg bestätigt einmal mehr: Der Pannenreaktor Cattenom ist veraltet und gehört abgeschaltet“, sagte Energiestaatssekretär Thomas Griese heute.

Die französische Atomaufsichtsbehörde habe dem Betreiber des Atomkraftwerks Cattenom Anfang Februar dieses Jahres erlaubt, den Anteil der Rohrleitungen, die in einem Dampferzeuger aus Sicherheitsgründen verschlossen werden müssen, von fünf Prozent auf 18 Prozent zu erhöhen. „Diese Genehmigung zeigt, in welch schlechtem Zustand die überalterten Atomkraftwerke in Frankreich sind“, erklärte Griese.

Mehr als 800 meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme von Cattenom beunruhigen und erschrecken die rheinland-pfälzische Bevölkerung fortwährend. Cattenom liegt rund 18 Kilometer von der Landesgrenze entfernt. Ein möglicher Reaktorunfall hätte die radioaktive Kontaminierung von Luft, Wasser und Nahrungsmitteln auch in weiten Teilen des Landes Rheinland-Pfalz zur Folge, führte Griese an.

„Auch das zögerliche Vorgehen der französischen Regierung beim ältesten Atomkraftwerk Frankreichs ist unverständlich. Das Land nennt immer noch keinen definitiven Abschalttermin für den Pannenmeiler Fessenheim“, sagte der Staatssekretär. Der französische Präsident François Hollande hatte ursprünglich angekündigt, das AKW Fessenheim 2016 vom Netz zu nehmen.

Zum Hintergrund der Anfrage:
Die Rohrleitungen im Dampferzeuger haben eine hohe sicherheitstechnische Bedeutung, da sie als Abtrennung zwischen dem radioaktiven Primärkühlmittel und dem konventionellen Sekundärkühlwasser dienen. Wird eine undichte Stelle entdeckt, wird das Rohr primärseitig verschlossen. Vor der neuen Genehmigung der französischen Atomaufsichtsbehörde war dies nur für fünf Prozent der Rohre zulässig.

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