Nach achtjähriger Bauzeit hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Freitag die Hochwasserrückhaltung zwischen Wörth und Jockgrim übergeben. „Damit sind wir an einem Meilenstein auf dem Weg zur Wiederherstellung der 200-jährlichen Hochwassersicherheit am Oberrhein angekommen. Mit der Fertigstellung des bislang größten Polders in Rheinland-Pfalz hat sich die Sicherheit und die Lebensqualität für rund 700.000 Menschen, die in der Oberrheinniederung leben, weiter verbessert“, sagte Höfken bei der Feierstunde im „Haus Leben am Strom“ in Neupotz. Rund 18 Millionen Kubikmeter Wasser fasst die 448 Hektar große Hochwasserrückhaltung. Die Gesamtkosten von rund 50 Millionen Euro tragen Rheinland-Pfalz und der Bund zu jeweils 40 Prozent sowie das Land Hessen zu 20 Prozent.
Acht von zehn Hochwasserrückhaltungen am Oberrhein, die nach internationalen und nationalen Vereinbarungen mit Frankreich und dem Bund sowie Hessen in Rheinland-Pfalz errichtet werden müssen, sind inzwischen fertig gestellt. Dazu zählt auch der Polder Mechtersheim, den die Ministerin am 27. Juni einweihen wird. „Damit haben wir bereits 83 Prozent des in Rheinland-Pfalz zu bauenden Hochwasserrückhalteraumes geschaffen“, betonte Höfken. Sie erinnerte daran, dass die Gemeinde Neupotz sich viele Jahre lang gegen die Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim gewehrt hatte. „Mit Unterstützung der Wasserwirtschaft konnte aber aus der Bürgerinitiative ‚Kein Polder Neupotz‘ die Modellgemeinde ‚Leben am Strom‘ werden“, so die Ministerin. Inzwischen gelte Neupotz mit seinem Informationszentrum „Leben am Strom“ über die Landesgrenzen hinweg als Beispiel für Bürgerbeteiligung beim Hochwasserschutz sowie für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung hinter den Deichen.
„Da wir Hochwasser nicht abschaffen können, müssen wir die Voraussetzungen schaffen, um damit zu leben“, betonte Höfken. Deshalb habe die Landesregierung ein umfassendes Risikomanagement in Gang gesetzt. Neben hochwasserangepasstem Bauen zähle dazu auch die Vorbereitung der Bevölkerung. „Zur besseren Zusammenarbeit der Kommunen haben wir landesweit bereits über 20 Hochwasserpartnerschaften gegründet, unter anderem in der Südpfalz, wo alle betroffenen Akteure am Runden Tisch die Maßnahmen zur Hochwasservorsorge festlegen“, so die Ministerin.
Infolge des Klimawandels sei in Zukunft häufiger mit kleineren und mittleren Hochwassern zu rechnen. In den vergangenen 20 Jahren habe Rheinland-Pfalz fast 900 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.
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Hochwasserschutz
Ministerin Höfken übergibt Hochwasserrückhaltung Wörth/ Jockgrim
Nach achtjähriger Bauzeit hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Freitag die Hochwasserrückhaltung zwischen Wörth und Jockgrim übergeben. „Damit sind wir an einem Meilenstein auf dem Weg zur Wiederherstellung der 200-jährlichen Hochwassersicherheit am Oberrhein angekommen. Mit der Fertigstellung des bislang größten Polders in Rheinland-Pfalz hat sich die Sicherheit und die Lebensqualität für rund 700.000 Menschen, die in der Oberrheinniederung leben, weiter verbessert“, sagte Höfken.
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