Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Montag im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung im Naturhistorischen Museum in Mainz die Publikation "Naturschutz gegen Rechtsextremismus - Eine Argumentationshilfe" vorgestellt. Damit will das Ministerium die Landesinitiative zur Prävention gegen Rechts aufgreifen und unterstützen. Höfken betonte bei der Veranstaltung: "Wir wollen einen Beitrag leisten, die menschenverachtende Ideologie der Rechtsextremisten durchschaubar zu machen und zu entlarven. Wir wollen Menschen sensibilisieren und wappnen gegen die ungewollte Vereinnahmung durch rechtsextremistische Positionen." Ziel sei es, so einen Beitrag zu leisten zu Prävention und Aufklärung. "Wir akzeptieren nicht, dass wertvolle Begriffe, wie etwa das Wort "Heimat" oder „Natur“ rechtsextremistischen Gruppierungen überlassen werden."
Natur- und Umweltschutz ist auch für Rechtsextremisten, ihre Organisationen und Publikationen ein Thema, mit dem sie für sich werben. Das Problem: Auf den ersten Blick wirken die Aussagen unverfänglich. Die Inhalte drücken ein Engagement für Natur-, Landschaftsschutz und Heimat aus und richten sich beispielsweise gegen Agro-Gentechnik, das Primat der Wirtschaft oder gegen eine industrialisierte Landwirtschaft. Die Aussagen wirken oft fachlich versiert und sind auf den ersten Blick sachlich überzeugend. Meist erst auf den zweiten Blick werde der politisch extreme Inhalt erkennbar, so Höfken. Den rechtsextremen Hintergrund klar zu benennen erfordere genaues Hinsehen und Nachforschen.
Dann zeigt sich jedoch eindeutig der rechtsextreme Kern wie etwa in der Betonung der Ungleichwertigkeit der Menschen oder der Überhöhung der "deutschen Kultur“ bzw. der „deutschen Kulturlandschaft“. Anderen Nationen wird die Kulturfähigkeit abgesprochen.
Mit diesen Fragen setzt sich die Publikation "Naturschutz gegen Rechtsextremismus - Eine Argumentationshilfe" auseinander. Sie nimmt Aussagen zu naturschutzrelevanten Themen aus Publikationen rechtsextremer Organisationen als Ausgangspunkt und legt durch Analyse deren rechtsextremen Inhalt frei.
An der Diskussionsrunde in Naturhistorischen Museum nahmen neben dem Autor der Publikation, Dr. Nils M. Franke, auch teil: Prof. Dr. Andreas Zick vom Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und Co-Autor der jüngst vorgestellten Studie über Antisemitismus in Deutschland sowie Andreas Müller von der Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz.
Die Publikation "Naturschutz gegen Rechtsextremismus" kann unter <link http: www.umdenken.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.umdenken.de heruntergeladen werden und bei der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz, Kaiser-Friedrich-Str. 1. 55116 Mainz, bestellt werden.
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