| Tag gegen Lärm

Ministerin Höfken: „Jugendliche für Lärmschutz sensibilisieren“

Anlässlich des „Tags gegen Lärm“ am 27. April hat Umweltministerin Ulrike Höfken auf die hohe Lärmbelastung von Kindern und Jugendlichen hingewiesen. „Menschen, die unter Gehörschäden leiden, werden immer jünger“, sagte Höfken am Dienstag in Mainz.

Insbesondere sei dies auf das lange und laute Musikhören mit tragbaren Abspielgeräten sowie laute Discomusik und Rockkonzerte zurückzuführen.  Die möglichen Schäden seien immens und nicht reparabel. Höfken appellierte an Kinder und Jugendliche sowie an die Erziehungsberechtigten, die Ohren zu schonen: „Musik spielt im Leben von Jugendlichen eine wichtige Rolle und soll dies auch weiterhin tun. Das Risiko für Gehörschäden sollte aber minimiert werden, indem man die Lautstärke reduziert und sich nicht einer Dauerbeschallung aussetzt“, so die Ministerin. Um für Lärmschutz zu sensibilisieren, gestalte das Landesamt für Umwelt am Mittwoch Schulstunden im Mainzer Gutenberg-Gymnasium.

Höfken verwies auf eine aktuelle Studie des bayerischen Gesundheitsministeriums, wonach 85 Prozent der Jugendlichen in der 9. Klasse tragbare Musikabspielgeräte nutzten. Jeder Dritte verwende sein Gerät so häufig und so laut, dass nach den Maßstäben im Arbeitsschutz ein riskanter Musikkonsum bestehe (80 Dezibel im Mittel über 40 Stunden). Etwa jeder Fünfte nutze sein Gerät sogar mit Mittelungspegeln über 85 Dezibel, was hoch riskant sei.

Bei einer Dauerschallbelastung oder kurzen hohen Schallpegelspitzen verbiegen sich die Haarzellen im Innenohr stark und können dauerhaft geschädigt werden. Vor allem wenn sie stark und oft gereizt werden, ermüden sie und werden gelähmt. Dies führt zu einem lärmbedingten Hörverlust. Kein Medikament und  keine Therapie kann ein zerstörtes Gehör wieder heilen. Deshalb raten Experten zum Beispiel zum Tragen von Ohrstöpseln in der Disco oder auf Konzerten.

Höfken hob hervor, dass auch Lärm, der noch nicht das Hörvermögen schädige, schädliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern habe. Die Norah-Studie habe jüngst bestätigt, dass in stark von Fluglärm belasteten Gebieten Grundschulkinder langsamer lesen lernen als Kinder in ruhigen Lagen.

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