| Ländliche Entwicklung

Ministerin Höfken in Bitburg: Streuobstprojekt erfolgreich abgeschlossen

Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat beim Zukunftsforum Streuobst am Freitag in Bitburg zum Erhalt von Streuobstwiesen aufgerufen: „Streuobstwiesen sind wichtig für die Natur, aber auch ein wichtiges Einkommensstandbein, zum Beispiel für Obstbrenner“, so Höfken.
Streuobstwiese

Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat beim Zukunftsforum Streuobst am Freitag in Bitburg zum Erhalt von Streuobstwiesen aufgerufen: „Streuobstwiesen sind wichtig für die Natur, aber auch ein wichtiges Einkommensstandbein, zum Beispiel für Obstbrenner“, so Höfken. Das Zukunftsforum markierte den Abschluss eines Streuobst-Projektes der Naturparke Süd- und Nordeifel zum „Mythos Mistel“, das im Rahmen der von Herbst 2013 bis Juni 2015 laufenden Initiative des Landwirtschafts- und Umweltministeriums „Erfolgreich auf dem Land – Streuobstwertschöpfungsketten in LEADER-Regionen“ gefördert wurde.

Für die Initiative haben sich zehn LEADER- und drei Lokale Aktionsgruppen in Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen. Ziel des Projektes in der Eifel war unter anderem die Instandsetzung vorhandener Streuobstbestände. Dazu wurden der Mistelbefall bekämpft, Neupflanzungen und Schnittkurse durchgeführt, Publikationen sowie ein umfangreiches Handlungskonzept erstellt. „Das sind konkrete Beiträge zur Entwicklung  einer Zukunftsperspektive der 1500 Klein- und Obstbrenner in der Region und deren Streuobstflächen“, erklärte Ministerin Höfken.
  
Neben dem Projekt „Mythos Mistel“ wurden im Rahmen der Streuobst-Initiative landesweit weitere Vorhaben auf den Weg gebracht. „Neben Bildungsprojekten zum Thema Streuobst stand der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten im Fokus“, sagte Höfken. Zum Beispiel habe der Landespflegeverband Birkenfeld einen Streuobst-Spielekoffer entwickelt und beim Naturpark Saar-Hunsrück entstand das Projekt „Streuobst macht Schule“. Künftiges Potenzial sieht die Ministerin in der Region Bitburg zum Beispiel bei der Viezproduktion: „Als regionale Spezialität bietet Viez beste Chancen, Streuobstprodukte zu vermarkten, sei es bei Dorffesten oder in der Gastronomie“, so die Ministerin. Sie wies darauf hin, dass über das LEADER-Programm hinaus auch im Rahmen des Vertragsnaturschutzes Fördermittel für Streuobst zur Verfügung stehen.

 „Streuobstwiesen bieten über 400 seltenen Arten einen Rückzugsraum und sind damit Hotspots der Artenvielfalt“, betonte Höfken. Zudem stellten Streuobstwiesen einen unersetzlichen Beitrag zum Erhalt der Sortenvielfalt im Obstanbau dar und prägten das Landschaftsbild. „Um die Streuobstwiesen langfristig zu erhalten, müssen die Nutzung und die Verwertung attraktiver sein“, so Höfken. Chancen sieht sie insbesondere im Ausbau neuer Vertriebs- und Absatzwege sowie in der verstärkten Vermarktung von Streuobstprodukten in der Gastronomie sowie im Tourismus.

Höfken dankte den Akteuren in Bitburg für ihr großes Engagement und wies darauf hin, dass derzeit die Auswahl der LEADER-Regionen für die neue Förderperiode der Europäischen Union laufe. „In Zukunft werden wir insbesondere auf die guten Erfahrungen bei der Einbindung lokaler Akteure aufbauen können. Das ist Bürgerbeteiligung im besten Sinne“, sagte die Ministerin und wünschte sich eine Fortsetzung der kooperativen Zusammenarbeit der LEADER-Regionen, um das jetzt aufgebaute Potenzial weiter zu entwickeln. Am 24. Juli werde sie die Auswahl der neuen LEADER-Regionen auf der Landesgartenschau in Landau bekanntgeben.

Die Abkürzung „EULLE“ steht für „Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“. Das kürzlich von der EU-Kommission genehmigte, rheinland-pfälzische Programm wird mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Höhe von rund 300 Millionen Euro finanziert. Dazu kommen die entsprechenden Bundes- und Landesmittel. Ein Schwerpunkt des EULLE-Programms sind die LEADER-Regionen, in denen modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Die Abkürzung LEADER steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“.

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