| Klimawandelfolgenanpassung

Michael Hauer: „Wir müssen uns an die Folgen des Klimawandels anpassen“

Staatssekretär Michael Hauer tauschte sich mit Klimawandelanpassungsmanagerinnen und -managern in Mainz aus – Erstes Netzwerktreffen des Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen zeichnete sich durch großes Interesse und einen konstruktiven Austausch aus
Gruppenbild mit den Teilnehmern des Netzwerktreffens
Gruppenbild mit den Teilnehmern des Netzwerktreffens
Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer
Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer

„In Rheinland-Pfalz sind mit einem Anstieg der langjährigen Jahresmitteltemperatur um 1,7 Grad seit dem vorindustriellen Zeitalter die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute deutlich spürbar. Und auch die Folgen bekommen wir schon jetzt mit: Ob Dürreperioden, Hitzewellen, Starkregen- und Hochwasserereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal oder die Überschwemmungen an Pfingsten. Solche Extremwetterereignisse nehmen zu und haben gravierende Auswirkungen für uns Menschen und die Ökosysteme. Darüber hinaus verursachen sie enorme infrastrukturelle und wirtschaftliche Schäden. Den Herausforderungen des Klimawandels können wir nur gemeinsam begegnen. Umso wichtiger ist Ihre Arbeit als Klimawandelanpassungsmanagerinnen und -manager. Sie gehen diese Herausforderungen mit konkreten Maßnahmen in ihrer jeweiligen Kommune an“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer bei einem Netzwerktreffen der rheinland-pfälzischen Klimawandelanpassungsmanagerinnen und -manager – kurz KAM-Netzwerk – gestern in Mainz. Bei diesem Treffen tauschte sich Staatssekretär Hauer mit rund 20 Mitgliedern des KAM-Netzwerks über drängende Themen und Fragen der Klimawandelfolgenanpassung aus – ein Angebot, das von den Teilnehmenden rege genutzt wurde.

Zum ersten Mal wurde ein solches Netzwerktreffen durch das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen (RLP-KfK) veranstaltet. Das KAM-Netzwerk ist als Angebot und Ergebnis aus dem Kommunalen Klimapakt (KKP) entstanden und steht allen beigetretenen KKP-Kommunen zur Verfügung. Ziel des KAM-Netzwerks ist es, einen regelmäßigen gegenseitigen Wissensaustausch zu aktuellen Themen, Herausforderungen und Good-Practice-Beispielen zur Anpassung an den Klimawandel zwischen den Kommunen zu ermöglichen. Beim ersten Netzwerktreffen wurden unter anderem Beispiele aus der kommunalen Praxis zur Erstellung von Anpassungskonzepten vorgestellt und gemeinschaftlich Formate für einen regelmäßigen Austausch entwickelt. Die Resonanz des Treffens war sehr positiv und wurde von allen Seiten sehr begrüßt.

„Ich freue mich über den sehr gelungenen Auftakt des Netzwerktreffens und den inspirierenden Austausch mit den kommunalen Anpassungsmanagerinnen und -managern zur notwendigen Anpassung an den Klimawandel. Es ist deutlich geworden, wie wichtig die Arbeit der Klimaanpassungsmanagerinnen und -manager ist. Und ich bin überzeugt, dass die weitere Ausgestaltung des Netzwerks gewinnbringend für alle sein wird“, sagte Dr. Ulrich Matthes, Leiter des Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen.

„Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine Daueraufgabe. Als zentrale Akteure der lokalen Anpassung sind Kommunen daher auf ausreichende und langfristige finanzielle Unterstützung angewiesen. Unter anderem mit dem neuen Regionalen Zukunftsprogramm sowie dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation – kurz KIPKI – unterstützt die Landesregierung Kommunen auch bei der Klimawandelfolgenanpassung“ so Michael Hauer. Zu den konkreten Maßnahmen gehören etwa Dachbegrünungen, Flächenentsiegelungen, Starkregenvorsorgekonzepte oder auch Hitze- und Sonnenschutzmaßnahmen, wie Sonnensegel und Rollos für Schulen. Allein mithilfe der KIPKI-Förderung (Gesamtvolumen 250 Millionen Euro) wollen die rheinland-pfälzischen Kommunen insgesamt 1250 Projekte umsetzen – davon sind etwa 21 Prozent Klimawandelanpassungsmaßnahmen. Einige Kommunen haben außerdem mit der Erstellung von Klimaanpassungskonzepten begonnen oder setzen bereits gezielte Maßnahmen um. Mit dem seit Juli in Kraft getretenen Bundesklimaanpassungsgesetz hat der Bund einen gemeinsamen Rahmen für Klimaanpassungsmaßnahmen vorgelegt. Bis spätestens 2027 soll für Rheinland-Pfalz entsprechend eine eigene Klimaanpassungsstrategie erarbeitet werden.

Hintergrund

Rheinland-Pfalz hat als eines der ersten Bundesländer mit dem Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen (RLP-KfK) ein Informationszentrum eingerichtet, das die möglichen Folgen des Klimawandels medien- und themenübergreifend in den Fokus nimmt.
 
Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen ist seit dem 1. September 2010 ein zentraler Anlaufpunkt für die Themen Klimawandel, Folgen und Anpassung im Bundesland. Es sorgt für Transparenz, Information und Beratung und wendet sich an Politik, Entscheidungsträgerinnen und –träger sowie die Öffentlichkeit. Das Kompetenzzentrum koordiniert und betreibt eigene Forschung, bereitet die Daten und Erkenntnisse auf und macht Vorschläge für notwendige Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel.

Die Aufgaben des Kompetenzzentrums bestehen darin,

  • Forschung, Monitoring und Aktivitäten im Themenfeld Klimawandel zu vernetzen,
  • eigene Forschungsprojekte durchzuführen bzw. zu koordinieren,
  • regionale Anpassungsoptionen z. B. für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Sozioökonomie, Gesundheit etc. zu erarbeiten,
  • das Webportal www.klimawandel.rlp.de zu betreiben, zu pflegen und weiter zu entwickeln,
  • im Rahmen des Kommunalen Klimapakts zu beraten,
  • ein Netzwerk mit Hochschulen, Bundes- und Landeseinrichtungen, Verbänden, Wirtschaft etc. aufzubauen und die Arbeit in Berichten und Informationsveranstaltungen zu präsentieren.

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