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Michael Hauer: „Unterstützen Landwirtschaft beim Ausbau Erneuerbarer Energien“

Klimaschutzstaatsekretär Michael Hauer spricht bei Jahreshauptversammlung des Kreisbauern- und Winzerverbandes Trier-Saarburg über Erleichterungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien – Agri-PV wird erstmals im Landesentwicklungsplan berücksichtigt
Staatssekretär Michael Hauer
Staatssekretär Michael Hauer

„Eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Energiewende müssen zusammengedacht werden und dürfen nicht miteinander konkurrieren. Deshalb unterstützen wir Landwirtinnen und Landwirte Flächenkonkurrenz zu verringern und Erneuerbare Energien als zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer am heutigen Montag bei der Jahreshauptversammlung des Kreisbauern- und Winzerverbandes Trier-Saarburg in Schweich. In seiner Rede informierte er über die Ziele der Landesregierung, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden und wie die Landwirtinnen und Landwirte davon profitieren können. „Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft: Sie sorgt für Ernährungssicherheit, kann den Artenschutz stärken und den Klimaschutz vorantreiben, etwa durch Maßnahmen zur CO2-Bindung im Boden, zur Treibhausgasreduzierung in der Viehhaltung und im Gemüse- und Ackerbau sowie durch einen bewussten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Auch beim Ausbau Erneuerbarer Energien spielt sie eine wichtige Rolle – sei es bei PV-Anlagen auf Gebäuden und auf Freiflächen, beim Ausbau der Windenergie sowie beim Einsatz von Biogas“, so Hauer.

Unbestritten sei, so Hauer, dass landwirtschaftliche Nutzflächen starken Nutzungskonkurrenzen durch Siedlungsentwicklung oder Infrastrukturvorhaben ausgesetzt sind. Um Flächenkonkurrenzen zu entschärfen, soll landesweit die Nutzung von Ackerflächen für den Bau von weiteren PV-Freiflächenanlagen auf zwei Prozent begrenzt werden. Bezugsgröße sei hierbei die Ackerfläche des Landes. In einzelnen Kommunen können demnach weniger, in anderen mehr als zwei Prozent ihrer Ackerfläche für Freiflächenanlagen in Anspruch genommen werden, solange dies mit den Belangen der örtlichen Landwirtschaft vereinbar ist. Dies wird dann in den jeweiligen Bauleitplanverfahren berücksichtigt. 

„Die Freiflächenverordnung haben wir in dieser Legislaturperiode bereits auf mittlerweile 400 MW pro Jahr angehoben. Damit nimmt die Landesregierung ihre Verantwortung bei der Flächensteuerung wahr und lenkt den Ausbau verstärkt in die benachteiligten Gebiete“, so Hauer. 

„Wir wollen den wichtigen Partnern aus der Landwirtschaft Chancen eröffnen, am Ausbau der Erneuerbaren Energien zu partizipieren und beispielsweise eine maximale Eigenversorgung zu ermöglichen sowie den Weg für eine Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Fläche zusammen mit der Energieproduktion mittels Agri-PV zu ebnen“, so der Klimaschutzstaatssekretär. Hier fördert das Klimaschutzministerium bereits ein erstes Pilotprojekt, bei dem Apfelbäume unter einer PV-Anlage wachsen. Dadurch haben die Bäume einen besseren Witterungsschutz vor Hagel und zu starker Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig kann die Stromproduktion eine weitere Einnahmequelle für den Betrieb darstellen. „Das Klimaschutzministerium ist offen, weitere innovative Projekte mit einer Doppelnutzung von Strom- und landwirtschaftlicher Produktion zu unterstützen“, so Hauer. Denkbar sind beispielsweise auch vertikal errichtete PV-Anlagen, zwischen denen Ackerbau betrieben werden kann, oder die zur Einzäunung von Viehweiden dienen können.
 
Auch in Sachen Bio-Energie steht das Klimaschutzministerium der Landwirtschaft zur Seite: So wurde im rheinland-pfälzischen Koalitionsvertrag festgelegt, die Möglichkeiten der Bioenergie zum Gelingen der Energiewende möglichst umfassend zu nutzen, indem insbesondere der Umbau von Biogas-Bestandsanlagen zu flexiblen „Biokraftwerken in netzdienlicher Betriebsweise“ durch beschleunigte Genehmigungsverfahren unterstützt wird. Hierzu wurden erste Vollzugshinweise zur Beschleunigung der Genehmigungsprozesse für Biogasanlagen erstellt. 
 

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