„Öffentliche und private Gebäude verbuchen für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung einen Anteil von rund 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und stehen für fast 30 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes. Der Wärmesektor birgt somit enormes Potenzial, um Treibhausgas-Emissionen zu senken. Allerdings bleiben viele Möglichkeiten noch ungenutzt. Einen überzeugenden Ansatz zeigt die hier entstehende Wärmetechnik mit Eisspeicher, die beachtliche Effizienz- und Klimaschutzpotentiale für die Gebäudelandschaft beinhaltet“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer bei seinem Besuch auf der Baustelle des "Integrativen Schulprojektes Schweich". Dort überreichte er für das Modellvorhaben einen Nachtrag zum Förderbescheid über nunmehr insgesamt 991.053 Euro an Lutwin Ollinger, Beigeordneter des Kreises Trier-Saarburg, im Beisein von Rudolf Körner, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Schweich. Das Modellprojekt wird vom Land aus Mitteln der Europäischen Union und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 50 Prozent der Kosten gefördert.
Bei der hochinnovativen Eisspeichertechnik erfolgt die Energieversorgung über Luft-/Wärmekollektoren, die auf dem Dach der Schulgebäude installiert sind, sowie einen Eisspeicher, der als Pufferspeicher dient und Wärme nach Bedarf mittels Wärmepumpen zur Verfügung stellt. Für den Betrieb der Wärmepumpen kann Ökostrom und eigenerzeugter Strom von einer Dach-Photovoltaik-Anlage genutzt werden. Reicht die Energiezufuhr aus der Umgebung temporär nicht aus, um den Wärmebedarf zu decken, wird der Speicherinhalt bis zum Gefrierpunkt abgekühlt. Beim Vereisungsprozess wird die Kristallisationsenergie von der Wärmepumpe entzogen und zum Heizen genutzt. „Diese Technik führt zu einer Emissionsminderung in Höhe von rund 88 Tonnen CO2-Emissionen gegenüber konventionellen Heizsystemen. Damit wird eine emissionsfreie Versorgung der Schulgebäude ohne fossile Brennstoffe erreicht“, erläuterte der Staatssekretär.
„Emissionsfreie Energie ist die essentielle Voraussetzung dafür, dem Klimawandel den Wind aus den Segeln zu nehmen. Umgebungswärme und Wärmepumpen sind dabei im Rahmen unserer Landesstrategien unverzichtbarer Bestandteil der Konzepte, um die langfristigen energie- und klimapolitischen Ziele umzusetzen. Das bedeutet, dass zur Wärmeversorgung in Gebäuden zunehmend Strom genutzt wird. Über die Verfügbarkeit brauchen wir uns mittelfristig nicht zu sorgen. Landesweit wollen wir bis 2030 zu 100 Prozent den Verbrauch im Land durch Strom aus Erneuerbaren Ener-gien decken. Hier ist der Landkreis Trier-Saarburg, der seit Jahren mehr Strom produziert als im Kreis verbraucht wird, vorbildlich unterwegs“, so Michael Hauer.
Das "Integrative Schulprojekt Schweich" besteht aus einer Grundschule und einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt "Motorische Entwicklung". Die Schulen werden pädagogisch, baulich und organisatorisch eng miteinander verzahnt. Der gemeinsame Besuch der Schule von Kindern mit und ohne Behinderungen ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Umsetzung einer nachhaltigen Inklusion.
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Erneuerbare Energien