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Manz: „Klimawandel wirkt sich auf das Grundwasser aus“

Klimaschutzstaatssekretär informiert zum „Tag des Wassers“ auf dem Mess- und Untersuchungsschiff MS Burgund.
MS Burgund
MS Burgund
Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz, Mithun Basu, Geschäftsführer der Mainzer Netze GmbH, und LfU-Präsident Dr. Frank Wissmann auf der MS Burgund
Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz (Mitte), Mithun Basu, Geschäftsführer der Mainzer Netze GmbH (links), und LfU-Präsident Dr. Frank Wissmann auf der MS Burgund

„Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Es gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben, die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem, gesundem Trinkwasser sicherzustellen. Deshalb verfolgen wir mit Sorge, wie sich der fortschreitende Klimawandel auf die Verfügbarkeit und Qualität des Grundwassers auswirkt“, sagt Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz beim Besuch des rheinland-pfälzischen Mess- und Untersuchungsschiffs MS Burgund. Gemeinsam mit Dr. Frank Wissmann, Präsident des Landesamtes für Umwelt (LfU), und Mithun Basu, Geschäftsführer der Mainzer Netze GmbH, informierte sich der Staatssekretär über die Wassergewinnung auf der Rheininsel Petersaue bei Mainz.

„Grundwasser – das Unsichtbare sichtbar machen“ lautet das Motto des heutigen Weltwassertages. Die Grundwasserneubildung in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen 18 Jahren im Vergleich zum langjährigen Mittelwert um etwa ein Viertel zurückgegangen. Diese Tendenz hat sich in den vergangenen Jahren noch beschleunigt. Der Rückgang kann langfristig auch die Qualität des Grundwassers beeinflussen. „Gemeinsam mit den Wasserversorgern arbeiten wir mit Hochdruck daran, auch langfristig Versorgungsengpässe zu vermeiden und die hervorragende Qualität unseres Trinkwassers zu sichern“, betont der Staatssekretär. Zu den Maßnahmen des Landes zählen unter anderem weitere Versorgungsverbünde wie etwa die Fernwasserleitung von der Primstalsperre zur Steinbachtalsperre, die mit rund 21 Millionen Euro vom MKUEM finanziell unterstützt wurde. Ein besonders innovatives Beispiel ist die Wasserfernleitung der Kommunalen Netze Eifel (KNE) als Basis des „Regionalen Verbundsystems Westeifel“. 

„Auch im Rhein-Main-Gebiet spüren wir den Klimawandel. Das Wasserangebot im Sommer verknappt sich zunehmend", beschreibt Mithun Basu, Geschäftsführer der Mainzer Netze GmbH, die aktuelle Situation für die Wasserversorger vor dem Hintergrund stark steigender Spitzenverbräuche an Extremsommertagen. Das Tochterunternehmen der Mainzer Stadtwerke AG versorgt in Mainz und Umgebung gut 265.000 Menschen mit Trinkwasser aus drei Wasserwerken. Grundwasser in ausreichenden Mengen und guter Qualität ist dabei unverzichtbar für die Trinkwasserversorgung. Basu: „Wir als Wasserversorger sehen uns in der Pflicht, unseren Verbraucherinnen und Verbrauchern diese zunehmend wichtigen Aspekte und den hohen Wert des Trinkwassers transparent zu machen. Und zugleich zum nachhaltigen Umgang mit dieser wertvollen Ressource anzuregen."

Für die Erhaltung der lebenswichtigen Ressource Trinkwasser sind auch der Schutz und die Sicherung der Qualität der Oberflächengewässer von großer Bedeutung. Als wichtiges Instrument des Klimaschutzministeriums für den Gewässerschutz nannte Staatssekretär Dr. Manz das Multifunktionsschiff MS Burgund, das die Gruppe zur Wassergewinnungsstation auf der Petersaue transportierte: „Das Schiff und seine Besatzung erfüllen wichtige Aufgaben bei der Erhebung von Messdaten, auch im Rahmen internationaler Messprogramme der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) oder der Internationalen Kommissionen zum Schutze von Mosel und Saar (IKSMS). Darüber hinaus bietet das Schiff die Möglichkeit bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Unfällen oder Havarien schnell Messungen vor Ort vornehmen zu können“, erläuterte Dr. Manz.

Die MS Burgund verfügt über ein Labor, in dem in Echtzeit Wasserproben aus dem Fluss entnommen und direkt ausgewertet werden können, sowie über einen Kran, der die Untersuchung des Flussgrundes ermöglicht. „Für die Zustandsbewertung von Rhein, Mosel und Saar ist die MS Burgund ein unverzichtbares Instrument bei der Gewässerüberwachung. Nur mit den kontinuierlichen Messprogrammen lassen sich Aussagen über die Gewässerbelastung treffen“, betonte LfU-Präsident Dr. Frank Wissmann. Aber auch für die Umweltbildung sei das Laborschiff wertvoll: „Uns ist es wichtig, die Bedeutung für den Schutz unserer Gewässer mit der MS Burgund ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Ein besonderes Angebot ist zum Beispiel das ‚Schwimmende Klassenzimmer‘ mit einem eigens hierfür entwickelten, zertifizierten Lernprogramm für Schülerinnen und Schüler", sagte der LfU-Präsident abschließend.

Die Untersuchungen der MS Burgund bekommen auch deshalb eine besondere Bedeutung, da etwa 65 Millionen Kubikmeter ufernahes Grundwasser (oft auch als „Uferfiltrat“ bezeichnet) als Rohwasser zur späteren Trinkwasseraufbereitung genutzt werden.

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