Anlässlich des Deutschen Landjugendtags am Samstag in Trier betonte die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken die große Bedeutung der Landjugend in Deutschland und in Rheinland-Pfalz: „Die Landjugendgruppen gestalten das Leben vor Ort, sie engagieren sich für Kultur, mischen in der Politik mit und sind Anlaufstellen für ein breites Spektrum von Jugendlichen, das weit über die Landwirtschaft hinaus geht“, sagte Höfken. Die Landjugend sei ein Garant der Zukunft der ländlichen Regionen, denen insbesondere in Rheinland Pfalz eine herausragende Bedeutung zukomme.
Zum Deutschen Landjugendtag treffen sich von Freitag bis Sonntag rund 1000 junge Menschen aus ganz Deutschland unter dem Motto „LandLeben in Europa“ in Trier. Dass die Europäische Union für die Zukunft des ländlichen Raums eine große Verantwortung trage, betonte Landwirtschaftsministerin Höfken bei der so genannten Jugendveranstaltung am Samstag: „Deshalb begrüße ich es sehr, dass die europäische Kommission vorgestern mit ihrer Vorschlag für die finanzielle Vorausschau 2014 bis 2020 die Weichen für ein starkes Agrarbudget gestellt hat. Damit können wir die neuen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“
Die neuen Herausforderungen, vor denen Landwirtschaft, ländliche Räume und die Agrarpolitik stehen, sind insbesondere: die knapper werdenden Agrarrohstoffe und schwankende Preise, die Auswirkungen des Klimawandels und die Anforderungen der Energiewende, aber auch die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen der Artenvielfalt, des Bodens, des Wassers und der Luft. Die Bewältigung dieser Herausforderungen hänge ganz entscheidend von der künftigen Finanzierung der Landwirtschaft ab. „Deshalb müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um den Vorschlag der Europäischen Kommission durch die kommenden Verhandlungsrunden zu bringen und erfolgreich abzuschließen“, sagte Höfken. Dies gelte auch für das so genannte „Greening“ der ersten Säule, nach dem Direktzahlungen an die Landwirte künftig an ökologische Leistungen gebunden werden sollen. Bereits auf der Umweltministerkonferenz am 27. Mai habe Rheinland-Pfalz dafür die Initiative ergriffen. Noch in diesem Jahr werde ihr Ministerium ein Antragsverfahren zur Förderung von Neueinsteigern in den ökologischen Landbau starten.
Den in Trier versammelten Jugendlichen skizzierte Ministerin Höfken ihr Leitbild einer nachhaltigen Landentwicklungspolitik, deren Ziel es ist, unsere Kulturlandschaften für die kommenden Generationen zu erhalten. Höfken: „Ich setze mich für eine umwelt-, natur- und tiergerechten Landwirtschaft ein, die an den Verbrauchern orientiert, bäuerlich geprägt ist und den Bäuerinnen und Bauern ein ausreichendes Einkommen sichert.“
Hintergrund zur Landjugend:
Der Bund der Deutschen Landjugend ist der größte Jugendverband im ländlichen Raum Deutschlands. Bundesweit engagieren sich rund 100.000 Landjugendliche zwischen 15 und 35 Jahren in 18 Landesverbänden. Nur 20 Prozent der Landjugend-Mitglieder sind heute noch aktiv in der Landwirtschaft tätig. In Rheinland-Pfalz gibt es die Landjugend Rheinland-Nassau (rd. 1000 Mitglieder) sowie die Landjugend Rhein-hessen-Pfalz (rd. 3000 Mitglieder).