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Land will Mikroschadstoffe in Gewässern verringern - Griese stellt Studie auf Fachtagung vor

„In unseren Gewässern werden zunehmend Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln oder anderer Mikroschadstoffe nachgewiesen. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Schadstoffe auf Mikroorganismen und Fische sowie über die Nahrungskette auch auf Menschen schädliche Auswirkungen haben können“, erklärte Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute auf einer Fachtagung zu Mikroschadstoffen aus Abwasseranlagen.
Tabletten. Foto: Pixabay

„In unseren Gewässern werden zunehmend Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln oder anderer Mikroschadstoffe nachgewiesen. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Schadstoffe auf Mikroorganismen und Fische sowie über die Nahrungskette auch auf Menschen schädliche Auswirkungen haben können“, erklärte Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute auf einer Fachtagung zu Mikroschadstoffen aus Abwasseranlagen. „Es ist Aufgabe der Politik, in Abstimmung mit Bund, Ländern und den Akteuren eine Strategie zur Reduzierung des Eintrags dieser Stoffe in die Gewässer zu entwickeln“, so Griese. Das Umweltministerium hat daher das Forschungsprojekt „Mikro_N(ahe)“ ins Leben gerufen. Dabei wurden am Beispiel der Nahe ausgewählte Mikroschadstoffe in Kläranlagen und im Gewässer gemessen und die Möglichkeiten zur Reduktion der Schadstoffe untersucht. Gemeinsam mit Fach- und Umweltverbänden, Betreibern von Kläranlagen, Planungsbüros, Hochschulen und der Wasserwirtschaftsverwaltung wurden die Ergebnisse der Studie heute diskutiert.

Die chemische Analytik ermöglicht heute den Nachweis von Schadstoffen in niedrigsten Konzentrationen. Dazu gehören zum Beispiel Pflanzenschutzmittelwirkstoffe, die von landwirtschaftlichen Flächen in die Gewässer gelangen oder Arzneimittelwirkstoffe, die über Kläranlagen oder durch Ausbringung von Gülle auf landwirtschaftliche Ackerflächen in die Gewässer gelangen. Aus diesem Grund hat das Umweltministerium im Oktober 2012 bei einem ersten Fachsymposium die Mikroschadstoffe zum Thema gemacht. Im Anschluss hat das Land mit der TU Kaiserslautern und der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft das Projekt „Mikro_N“ - gestartet. Mit den Ergebnissen der Studie werde unter anderem deutlich, welche Möglichkeiten und Grenzen es gebe, um mit einer zusätzlichen vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zu entfernen, so Griese. „Das Besondere an der Studie ist, dass sie mit ihrem ganzheitlichen Ansatz nicht nur technische Maßnahmen an Kläranlagen sondern auch dezentrale Maßnahmen in Betrieben sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Einträgen betrachtet“, so Griese. Damit unterscheide sich die Studie von bisherigen Untersuchungen. Die Ergebnisse sind Grundlage zur Fortentwicklung einer Gesamtstrategie im Umgang mit Mikroschadstoffen.

Vermeidung sei der wichtigste Hebel, um die Belastung mit Mikroschadstoffen zu verringern, machte Griese deutlich. So sei es auch Aufgabe der Forschung, etwa bei Arzneimitteln bestimmte Stoffe durch weniger umweltbelastende Substanzen zu er-setzen. Ein wichtiger Akteur sei auch die Landwirtschaft. Das Ministerium setze sich auf allen politischen Ebenen für eine Reduzierung von Arzneimitteln wie Antibiotika in der Tierhaltung ein. Und mit Programmen wie „Gewässerschonende Landwirtschaft“ werde gemeinsam mit der Landwirtschaft mit den Wasserversorgern daran gearbeitet den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt zu verringern.

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