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Kerosinablässe aus Flugzeugen: Zwei weitere Messstationen wurden nachgerüstet und zusätzliche Messgeräte in Betrieb genommen

Umweltministerin: „Mit den Messstationen im Pfälzerwald, im Hunsrück und in der Westpfalz können wir die Luftqualität im möglichen Überfluggebiet besser überwachen.“
Flugzeug wird betankt
Flugzeug wird betankt

„Die Ablässe von überschüssigem Kerosin über Rheinland-Pfalz haben bei vielen Bürgerinnen und Bürgern zu großen Sorgen und in vielen Räten zu Resolutionen geführt. Gerade im vergangenen Jahr haben die Treibstoffablässe deutlich zugenommen. Wir haben das Thema neben unseren bundespolitischen Aktivitäten weiter aufgegriffen. Bisher wurden Kohlenwasserstoffverbindungen in den größeren rheinland-pfälzischen Städten und an einer Messstelle im Pfälzer Wald kontinuierlich gemessen. Nun haben wir zwei weitere Messstationen im möglichen Überfluggebiet mit entsprechenden Messgeräten ausgestattet  und damit den Messumfang des Messnetzes erweitert“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Mainz. Neben der Messstation im Pfälzerwald (Hortenkopf) wurden jetzt auch die Messstationen in der Westpfalz (Dunzweiler) und im Hunsrück (Leisel) zur präziseren messtechnischen Bewertung von Kerosinablässen mit entsprechenden Geräten nachgerüstet. Damit sind in möglichen Überflug- und Ablassgebieten – Pfälzerwald, Hunsrück und Westpfalz – drei empfindliche Kohlenwasserstoffdetektoren aktiv. Die drei Messstationen gehören zum ZIMEN-Messnetz, das vom Landesamt für Umwelt betrieben wird.

„Bisher sind die Messwerte unauffällig und typisch für den ländlichen Raum, das ist eine gute Nachricht. Aber wir werden das natürlich weiter beobachten“, sagte Höfken weiter. Die Messdaten des ZIMEN werden im Internet kontinuierlich aktualisiert und können unter www.luft.rlp.de abgerufen werden. 

„Die Nachrüstung von zwei weiteren Messstationen ist nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen wir uns dafür einsetzen, zum Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sowie der Umwelt die Belastung durch Kerosinablässe zu verringern“, sagte die Umweltministerin. „Wir haben Besorgnisse der Bürger ernst genommen und über einen erfolgreichen Antrag bereits bei der 88. Umweltministerkonferenz (UMK) im Mai 2017 erreicht, dass die Bundesregierung die bisherige Einschätzung von Gutachtern, dass Kerosinablässe für die Umwelt und den Menschen unbedenklich seien, auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse im Rahmen einer umfangreichen Studie neu bewerten lässt. Ich hoffe, dass die Ergebnisse auf der 92. UMK im Mai 2019 endlich vorgestellt werden.“ 

Darüber hinaus hat das Umweltministerium im September 2018 im Bundesrat einen Entschließungsantrag zur „Verbesserung der Information der Öffentlichkeit und zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen bei Kerosin-Ablässen (Fuel-Dumping)“ eingebracht. Damit soll der Informationsfluss und die Transparenz über erfolgte Ablassereignisse für die Bürger und die Überwachungsbehörden verbessert und die Entwicklung von benzolfreien Substitutionskraftstoffen für den zivilen Flugverkehr beschleunigt werden. 

Information zum Messnetz ZIMEN 

Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürgern betreibt das Landesamt für Umwelt im Auftrag des Umweltministeriums seit gut 40 Jahren ein Messnetz zur flächendeckenden Überwachung der Luftqualität: das Zentrale Immissionsmessnetz Rheinland-Pfalz, kurz ZIMEN. 

Mit aktuell 26 Mehrkomponenten-Messstationen werden die durch die EU-Luftqualitätsrichtlinie reglementierten Luftschadstoffe wie z.B. Stickoxide, Feinstäube, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Ozon, Schwermetalle und Benzol kontinuierlich erfasst und die Einhaltung der geltenden Grenzwerte kontrolliert. Dies betrifft die Überwachung der Immissionsbelastung in Städten (urbaner Hintergrund und verkehrsnahe Messungen) sowie der ländlichen Hintergrundbelastung fernab von Städten und Emissionsquellen.

Die Nachweisgrenze von Kohlenwasserstoffverbindungen liegt im rheinland-pfälzischen Luftmessnetz bei etwa 5 µg/m³. Die höchsten Werte werden an den Messstandorten in den Städten gemessen und sind vor allem auf Einträge aus dem Verkehr und der Industrie zurückzuführen. So liegen die Messwerte an der Station „Mainz Zitadelle“ zwischen 40 und 50 µg/m³ und an der Station „Ludwigshafen Oppau“ zwischen 40 und 60 µg/m³. 

Die Messwerte von Kohlenwasserstoffen an der Station im Pfälzerwald liegen zwischen 5 und 20 µg/m³. An der Messstation im Hunsrück wurden Werte zwischen 5 und 10 µg/m³  gemessen, in der Westpfalz zwischen 5 und 15 µg/m³. 

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