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Katrin Eder: „Wir müssen Natur und Gewässern den Raum geben, den sie benötigen“

Klimaschutzministerin Katrin Eder weiht renaturierten Goldbach in Undenheim ein – Gesamtprojektfördersumme von 141.560 Euro
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„In Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise ist es unsere drängende Aufgabe, Klima und Umwelt zu schützen und mit Respekt vor den Naturgewalten zu handeln. Dazu gehört es, Natur und Gewässern den Raum zu geben, den sie benötigen. Die Klimakrise, die wir auch hier in Rheinhessen spüren, wirkt sich auf unsere Gewässer in dramatischer Weise aus. Die Wassermenge geht zurück, die Temperaturen im Wasser steigen und der Sauerstoffgehalt sinkt. Die Lebensbedingungen für viele einheimische Arten, wie zum Beispiel die Bachforelle in unseren Bächen, verschlechtern sich so sehr, dass wir riskieren, viele dieser Arten für immer zu verlieren. Gleichzeitig macht die Klimakrise auch Extremwetterereignisse mit Hochwasser und Überschwemmungen wahrscheinlicher, die immer öfter auch lokal isoliert auftreten. Deshalb freue ich mich sehr, heute den renaturierten Goldbach einweihen zu können“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Einweihung des renaturierten Goldbachs in Undenheim. 

Der Goldbach fließt auf 6,2 Kilometer Länge in West-Ost-Richtung von Gabsheim durch Undenheim und mündet bei Köngernheim als linker Zufluss in die Selz, die dann in Ingelheim in den Rhein mündet. Im Bereich „Am Schlaggarten“ wurde der Goldbach auf einer Länge von etwa 100 Metern renaturiert. Es wurden Störsteine zur Sohlsicherung, Wurzelstubben zur Mäanderbildung, Bepflanzungen zur Uferbefestigung und Erlen als Beschattungselemente eingebaut. Zusätzlich wurden Hochwasser-Rückhalteräume geschaffen. Das Land hat über die Aktion Blau Plus 90 Prozent der Maßnahmen gefördert, eine Fördersumme von 122.400 Euro. Zusätzlich wurde der Grunderwerb, ebenfalls mit 90 Prozent Förderanteil, in Höhe von 19.160 Euro gezahlt. Dies ergibt eine Gesamtprojektfördersumme von 141.560 Euro. 

Die beiden Renaturierungen, die bereits abgeschlossene am Nordelsheimer Bach und nun die Renaturierung des Goldbaches, schützen wirksam die gesamte Ortslage Undenheim vor Hochwasserereignissen, vor allem bei Starkregen. Beide Zuflüsse in den Ort verfügen nun über Rückhalteräume und Überflutungsflächen. Diese können große Wassermengen aufnehmen und zurückhalten. Die Wassermassen erreichen so verzögert und verlangsamt die Ortschaft.

Auch die Tier- und Pflanzenwelt profitiert von der Renaturierung. Durch die geschaffenen Gewässerstrukturen können die neu entstandenen Lebensräume von gewässertypischen Tieren und Pflanzen besiedelt werden. Die angepflanzten Gehölze am Gewässer können über Jahre ein Blätterdach ausprägen, dass in heißen und trockenen Sommern den Goldbach beschattet. Damit wird der Temperaturanstieg eingedämmt und die Verdunstung des Oberflächenwassers begrenzt. 
„Dies ist an Gewässern eine essentielle Maßnahme gegen den Biodiversitätsverlust, also das Artensterben, das mit der Klimakrise einhergeht und dessen dramatische Auswirkungen oft noch unterschätzt werden. Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz und die Ortsgemeinde Undenheim leisten damit einen wichtigen lokalen Beitrag zur Abminderung der Effekte der Klimakrise“, so Eder. 

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