„Für die Energiewende und zur Erreichung der Klimaschutzziele braucht es Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Die Nutzung der ökologisch verträglichen Wasserkraft stellt eine solche Quelle regenerativer Energie dar. Daher ist es umso erfreulicher, dass bei der Reaktivierung der Wasserkraftanlage in Bad Ems im Jahr 2020 nicht nur die Energiegewinnung, sondern auch ökologische Vorgaben und der Fischschutz besonders berücksichtigt wurden. Damit nimmt der Standort eine Vorreiterrolle für den Fischschutz an der Lahn ein“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Besichtigung der Wasserkraftanlage (WKA) Bad Ems mit angeschlossener Fischaufstiegsanlage, die dem Schutz von Fischen und anderen Wasserorganismen dient.
Die Anlage ist eine von zehn Wasserkraftanlagen im rheinland-pfälzischen Abschnitt der Lahn und liegt im Bereich des EU-Life Projektes „Living Lahn“. Dort ist der Neubau von Wehren nicht gestattet, der Betrieb von Wasserkraftanlagen nach ökologischen Vorgaben jedoch möglich. Die Betreiber müssen demnach ihre Anlagen entsprechend modernisieren und negative Auswirkungen auf das Ökosystem minimieren.
Zur ökologischen Durchgängigkeit wurde die WKA mit einem Beckenpass, bestehend aus 24 Becken, zum Fischaufstieg ausgestattet. Zudem verfügt die Anlage als erste im rheinland-pfälzischen Abschnitt der Lahn über einen Fischschutz mit einem Horizontalrechen mit zwölf Millimetern Stababstand. Die Stabweite fungiert als Barriere für Fische. Zudem steht der Rechen schräg zur Fließrichtung und hat daher eine Leitwirkung, die die Fische schonend bis zum Fischabstieg führt. Die unter dem Rechen liegende Aalleitkante leitet am Boden wandernde Aale ebenfalls zum Abstieg. Zusätzlich wurde ein Stillwasserbiotop für Kleinlebewesen und Jungfische angelegt.
„Maßnahmen zum Fischschutz und zur Gestaltung der linearen Durchgängigkeit sind unabdingbare Voraussetzungen, um die heimischen Fischbestände zu erhalten und zu fördern“, betonte Eder.
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