| Klimaschutz

Katrin Eder: „Rheinland-pfälzisches kommunales Vorreiter-Modell hat jährlich 15.000 Tonnen CO2 eingespart“

Auftaktveranstaltung „KlikKS“: ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und -paten bringen Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen weiter voran – gemeinsame Initiative der Energieagentur und des Umweltministeriums wird fortgesetzt – 15 weiteren Stellen geschaffen
Photovoltaik- und Windkraftanlagen
Photovoltaik- und Windkraftanlagen

„Schon mit dem Vorläufer von KlikKS haben wir hier in Rheinland-Pfalz zeigen können, dass es ein breites bürgerschaftliches Engagement beim Klimaschutz gibt. Mit KlikK Aktiv konnten in 37 Kommunen 44 ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und -paten gewonnen werden, die in den vier Jahren fast 180 Projekte umgesetzt haben – ein Drittel davon waren investive Projekte bei denen auch Fördermittel eingeworben werden konnten. Investitionen von zirka 20 Millionen Euro wurden angestoßen und haben zur regionalen Wertschöpfung beigetragen. Sie sorgen dafür, dass jährlich 15.000 Tonnen CO2 eingespart werden“, lobte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei ihrem Besuch im Hunsrückhaus in Hilscheid das Projekt KlikKS „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen“.

Der Bund, der das Projekt von Anfang gefördert hat, möchte das rheinland-pfälzische Modell jetzt weiter fördern und engagiert sich erneut und hilft. Sieben weitere Bundesländer nehmen an der KlikKS-Fortsetzung teil, während in Rheinland-Pfalz 15 zusätzliche Klimaschutzpatinnen und -paten zur Unterstützung kleinerer Kommunen ihre Arbeit aufnehmen.

„Dass der Klimawandel kein abstraktes Wetterphänomen ist, dass nur in anderen Erdteilen zum Tragen kommt, haben wir in Rheinland-Pfalz schon mehrfach leidvoll erfahren müssen. Der Klimawandel ist heute überall sichtbar. In Rheinland-Pfalz ist die 1,5-Grad-Marke schon seit Jahren überschritten“, sagte Eder. 

Deswegen hat die Landesregierung Klimaschutz zu ihrem Regierungsschwerpunkt gemacht. Es ist das Ziel, bis spätestens bis 2040 klimaneutral zu sein und die Stromversorgung bis 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien sicherzustellen. „Wir sind alle gefordert und ich sehe es als eine unserer zentralen Aufgaben, die Kommunen bei dieser Herkulesaufgabe nach besten Kräften zu unterstützen. Die Energieagentur steht hierbei in der ersten Reihe. Kommunen sind ihre Kernklientel“, führte Eder aus.

„Dabei ist die Energieagentur seit über zehn Jahren Wirken im Sinne der Sache zu einer Institution herangewachsen. Wir sind Ansprechpartner und helfende Hand vor Ort, damit politisches Handeln zu konkreten Ergebnissen führt. Ergebnisse, von denen die Kommunen und ihre Einwohnerinnen und Einwohner profitieren können“, beschrieb Dr. Tobias Büttner, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz, die Aufgabe seines Hauses.

Konkret für das Engagement der Landesregierung beim kommunalen Klimaschutz steht der kommunale Klimapakt, bei dem jede Kommune, die sich per Ratsbeschluss auf die Klimaziele des Landes verpflichtet, beitreten kann. Sie erhält dann eine deutlich intensivere und individuellere Beratung durch die Energieagentur.

Auch das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation – kurz KIPKI – verfolgt den Gedanken der kommunalen Unterstützung. Hier stellt die Landesregierung den Kommunen 250 Millionen Euro für Investitionen in den Klimaschutz zur Verfügung, alleine 180 Millionen stammen davon aus dem Umweltministerium Rheinland-Pfalz. „Mit dieser Mischung aus Beratung einerseits und finanziellen Möglichkeiten andererseits besteht das Potenzial, die Kommunen optimal zu erreichen“, unterstrich Eder.

Die Ortsgemeinden können sich zwar über ihre Verbandsgemeinde beteiligen, werden aber von KKP und KIPKI nicht direkt angesprochen. „Und genau hier hat es KlikKs gemacht“, berichtete Eder. „Wir brauchen das Engagement aus der Mitte der Bevölkerung, um Klimaschutz wirklich in der nötigen Breite umsetzen zu können. Deswegen ist die Verstetigung der ehrenamtlichen Klimaschutzpatinnen und -paten mit dem KlikKS-Programm so wichtig. Aber das ist keine Einbahnstraße. Wir sind sehr wissbegierig von ihren Erfahrungen vor Ort zu lernen. Was hat gut geklappt, wo waren Widerstände, welche Unterstützung wird zusätzlich gebraucht? All das ist für uns wichtig, wenn wir als Ministerium und als Energieagentur nun parallel schauen, wie wir diesen guten Ansatz zukünftig auch in die Fläche tragen können. Angesichts von über 2200 Ortsgemeinden und weniger als zwei Jahrzehnten Zeit bleibt dies eine Herausforderung, die wir schnell angehen müssen“, schloss Eder.
 

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