„Der fortschreitende Klimawandel wirkt sich auch in vielfältiger Weise auf unser Wasser aus. Zunehmenden Starkregenereignissen stehen immer längere und extremere Trockenphasen mit einer stark zurückgehenden Grundwasserneubildung entgegen. Auch bei der Trinkwasserversorgung stellt uns die Klimakrise vor große Herausforderungen. Mit zunehmender Dürre wird Wasser immer knapper. Gleichzeitig konzentrieren sich Verunreinigungen, da der Verdünnungseffekt ausbleibt. Hinzu kommt die anhaltende Energiekrise, die die Menschen und die Unternehmen enorm belastet. Vor diesem Hintergrund gilt es, alle Möglichkeiten auszuloten, um die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser versorgen zu können und gleichzeitig den Energieverbrauch weiter zu optimieren. Das von uns hier geförderte Projekt, das untersucht, welche Chancen die Künstliche Intelligenz bei der Wasserversorgung bietet und wie sich diese in der Praxis umsetzen lassen, weist dabei vielversprechende Wege auf“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder heute an der Steinbachtalsperre bei Kempfeld. Dort übereichte sie an Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen und Vorsitzender des Wasserzweckverbandes Birkenfeld, einen Förderbescheid des Landes über 136.000 Euro.
Hauptziel des Projektes, an dem neben dem Wasserzweckverband auch die Stadtwerke Trier und die beauftragte Firma Xylem beteiligt sind, ist eine energetische Optimierung der Trinkwasserversorgung in der Region. So soll zum einen mithilfe der Künstlichen Intelligenz ein System bereitgestellt werden, das die Füllstände der Hochbehälter optimal ausnutzt und energieeffizient regeln kann: Das im Wasserwerk an der Steinbachtalsperre aufbereitete Trinkwasser fließt in zwei Pumpwerke, von wo das Wasser in verschiedene Hochbehälter gepumpt wird, die rund 40 Prozent des Landkreises Birkenfeld mit Trinkwasser versorgen. Mit dem Einsatz einer intelligenten Steuerung soll erreicht werden, den Energieverbrauch dieser Anlagen zeitlich um einige Stunden vorzuziehen oder zurückzuschieben. Die dadurch gewonnene Flexibilität ermöglicht es, den Energiebedarf an den zeitlichen Verlauf der lokalen Energiegewinnung einer geplanten und auf der Steinbachtalsperre schwimmenden PV-Anlagen anzupassen.
Im Rahmen des Projektes wird außerdem die optimale Größe eines zukünftigen drit-ten Reinwasserbehälters (RWB) ermittelt, der dem Wasserwerk Steinbachtalsperre nachgeschaltet werden soll. Zurzeit befindet sich der angedachte 4800 Kubikmeter große Reinwasserbehälter in der fortgeschrittenen Planung, eine Umsetzung des Projektes ist für frühestens 2024 angedacht.
Nach der Bescheidübergabe besuchte Katrin Eder das WasserWissensWerk direkt an der Steinbachtalsperre. Nach ihrem Rundgang zeigte sich die Ministerin beeindruckt von der Ausstellung. „Auf sehr anschauliche und spannende Weise wird jungen wie erwachsenen Besucherinnen und Besuchern alles Wissenswertes rund um das Thema Wasser nähergebracht und vermittelt, wie wertvoll und schützenswert unser Lebensmittel Nr. 1 ist.“