| Hochwasserschutz

Katrin Eder: „Kommunale Frühwarnsysteme haben sich beim Hochwasser an Pfingsten bewährt“

In vielen Kommunen werden Messstellen aufgebaut – Umweltministerium fördert die Projekte – Zweibrücken dient als Referenzprojekt
Hochwasser in der Gemeinde Riveris am Pfingstwochenende
Hochwasser in der Gemeinde Riveris am Pfingstwochenende
Hochwasser an Pfingsten in Contwig
Hochwasser an Pfingsten in Contwig

Das mit Landesmitteln geförderte kommunale Frühwarnsystem hat sich beim Hochwasser- und Starkregenereignis an Pfingsten erstmals bewährt. In Zweibrücken beispielsweise konnte sehr präzise nachvollzogen werden, wie sich die Wasserstände entwickeln. An Pfingsten führten mit Schwarzbach und Hornbach, die Zweibrücken durchfließen, gleich zwei Gewässer Hochwasser, wie Umweltministerin Katrin Eder jetzt ausführte. „Der Klimawandel wird dazu führen, dass Extremwetterereignisse zunehmen. Daher müssen wir Kommunen bei der Beratung und beim Aufbau kommunaler Frühwarnsysteme fördern. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger muss bei allen Maßnahmen im Vordergrund stehen“, so Katrin Eder weiter. Die Ministerin berichtete im Umweltausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags über kommunale Frühwarnsysteme.
 
„Als Folge des Hochwassers 2021 richten immer mehr Kommunen eigene Systeme ein. Einige Systeme sind bereits im Einsatz oder werden derzeit errichtet, andere sind geplant. Vor allem im Norden des Landes sind in fünf Kreisen bereits Messstellen im Einsatz oder Frühwarnsysteme im Aufbau“, so Katrin Eder. 

Das vom Land betriebene Pegelmessnetz mit rund 150 Anlagen ist für die landesweite Mess- und Vorhersageerfordernis konzipiert. Die lokalen Bedürfnisse von Kommunen gehen jedoch weiter und umfassen auch zumeist sehr kleine Gewässer. Das Ziel ist häufig, durch ergänzende Wasserstands-Daten im Ereignisfall schneller und präziser reagieren zu können. Bei diesen Projekten ist eine Landesförderung möglich. 

„Größere Planungen bestehen in den Kreisen Mayen-Koblenz, Bitburg-Prüm, Ahrweiler und dem Rhein-Hunsrück Kreis. Aus weiteren Städten und Verbandsgemeinden sind Interessensbekundungen bekannt“, erläuterte Umweltministerin Eder.

Kommunale Frühwarnsysteme bestehen zumeist aus Sensoren zur Erfassung von Wasserständen. Manche Systeme binden KI-ähnliche Elemente zur Warnung mit ein. Im Hochwasserfall werden Nutzer per App gewarnt. Das Land unterstützt Kommunen bei der Einrichtung. Beratungen erfolgen durch die SGDen, zusätzlich wurde ein „Infoblatt Pegel“ erstellt. Informationen an interessierte Kommunen werden beispielsweise über die Hochwasserpartnerschaften weitergegeben.

Der Bau kommunaler Messstellen kann als Maßnahme des technischen Hochwasserschutzes mit bis zu 60 Prozent Zuschuss gefördert werden, sofern ein maßgeblicher Beitrag zur Verbesserung des örtlichen Hochwasserrisikomanagements dargelegt werden kann und Unterhaltung und Wartung sichergestellt sind.

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