| Klimaschutz

Höfken/Ahnen: „Einsatz für mehr Holz und nachwachsende Baustoffe als Meilenstein für den Klimaschutz“

Strategie für gesteigerten Einsatz von nachhaltigen Baustoffen wird aufgestellt / Auftakt „Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz – nachwachsende und kreislaufeffiziente Rohstoffe stärken“
Ulrike Höfken und Doris Ahnen
Ulrike Höfken und Doris Ahnen

„Mit dem heutigen Startschuss für den Beteiligungsprozess für das ‚Klimabündnis Bauen‘ soll durch die Mitarbeit betroffener Akteure und Institutionen die praxisnahe Ausgestaltung des Maßnahmenkonzeptes beginnen. Ich freue mich, dass sich das Ministerium der Finanzen und das Umweltministerium durch das zu schließende Bündnis gemeinsam stark machen für den gesteigerten Einsatz recyclingfähiger und klimafreundlicher Baustoffe in Rheinland-Pfalz als bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken zur Eröffnung des digitalen Auftaktes des Bündnisses.

Bauministerin Doris Ahnen ergänzte: „Bisher sind Bauprozesse immer noch mit einer hohen Inanspruchnahme von Ressourcen verbunden, tragen zum Aufkommen an Abfällen bei und verursachen Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Bauen hat große Auswirkungen auf unsere Umwelt. Deshalb möchten wir als Landesregierung mit nachhaltigen und klimaangepassten Bauprojekten und Bestandsgebäuden eine Vorbildfunktion einnehmen – sowohl für andere öffentliche als auch für private Bauherren.“

Umsetzung des Landesklimaschutzgesetzes

Die zwei Schwerpunkte „Bauen“ und „Wissenstransfer“ bilden die beiden Säulen des Bündnisses, die dann in weitere Handlungsbereiche und Maßnahmen untergliedert werden. Diese sind u.a. angelehnt an die bereits bestehenden Maßnahmen des Ministerratsbeschlusses „Klimaschutz in Landesliegenschaften“ vom 5. Mai 2020 sowie an die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept des Landes Rheinland-Pfalz, welches am 15. Dezember 2020 vom Ministerrat final verabschiedet werden soll. Die Ziele liegen klar auf der Hand: Die deutliche Steigerung der Quote von klimafreundlichen Rohstoffen bei Bauvorhaben des Landes, Verbesserung der Rahmenbedingungen des Holzbaus in Rheinland-Pfalz und Abbau der Hemmnisse gegenüber nachwachsenden und kreislaufeffizienten Baustoffen.

Holz als Baustoff der Zukunft

Erst kürzlich betonte Herr Professor Schellnhuber, ehemaliger Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), auf dem rheinland-pfälzischen Klimaschutzkongress, dass ohne eine nachhaltige Waldnutzung zur Gewinnung von Bauholz, mit dem sich energieintensive Konstruktionsmaterialien wie etwa Stahl und Beton ersetzen ließen, der weltweite Kampf gegen den Klimawandel nicht mehr gewonnen werden könne. 40 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen sind allein dem Gebäude- und Bausektor zuzuschreiben. Durch die Errichtung eines neuen Europäischen Bauhauses ist auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen von der Notwendigkeit eines Umdenkens überzeugt, das den Bausektor durch die Verwendung nachwachsender Baustoffe wie Holz von einer Kohlenstoffquelle hin zu einer Kohlenstoffsenke entwickeln kann.

Auch die rheinland-pfälzische Walderklärung „Klimaschutz für den Wald – unser Wald für den Klimaschutz“ von Juni 2019 sieht als eine Maßnahme vor, eine Strategie zu entwickeln, die den Einsatz von nachwachsenden und kreislaufeffizienten Rohstoffen wie Holz bei Bauvorhaben deutlich steigert. Im Sinne dieses Konzeptes sollen beim Einsatz klimafreundlicher, nachwachsender Baustoffe, wo es sinnvoll und möglich ist, die regionale Herkunft sowie die Zertifizierung (z.B. FSC, PEFC) der Rohstoffe berücksichtigt werden.

„Holz ist der Baustoff der Zukunft. Wer auf Holz setzt, spart CO2. So sind in einem Einfamilienhaus aus Holz 40 bis 80 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases gebunden. Auch deshalb wollen wir den Holzbau und damit auch die regionale Holzwirtschaft weiter stärken“, sagte Höfken. Mit einer Quote von 22 Prozent – bei Wohngebäuden sogar mit 24 Prozent – genehmigter Gebäude, die überwiegend aus Holz gebaut werden, liege Rheinland-Pfalz bereits 2019 über dem Bundesdurchschnitt. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich die Klimakrise verschärft, müsse dies laut Höfken jedoch dringend weiter vorangebracht werden.

„Für die Erreichung nationaler und internationaler Klimaschutzziele ist daher der verstärkte Einsatz von klimafreundlichen, nachwachsenden und kreislaufeffizienten Bauprodukten von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund haben wir in dieser Woche im Ministerrat die Änderung der Landesbauordnung beschlossen, wodurch insbesondere die Einsatzmöglichkeiten für das Baumaterial Holz erweitert werden. Dadurch fördern wir allgemein landesweit die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz“, erklärte Bauministerin Doris Ahnen.

Teilen

Zurück