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Höfken: Wohngebäude aus Holz bieten viele Vorteile bei der Unterbringung von Flüchtlingen

In Rheinland-Pfalz haben sowohl die Landesregierung als auch der Gemeinde- und Städtebund in den vergangenen Monaten Modell-Lösungen für Wohngebäude auf Holzbasis für Flüchtlinge entwickelt. „Die Holzgebäude bieten eine hohe Wohnqualität, sie sind preisgünstig, schnell und flexibel zu errichten“, so Umweltministerin Ulrike Höfken anlässlich einer Fachexkursion „Wohngebäude in Holzbauweise für Flüchtlinge“ am Donnerstag im Hunsrück und der Moselregion.
Fachexkursion „Wohngebäude in Holzbauweise für Flüchtlinge“ mit Umweltministerin Ulrike Höfken.
Fachexkursion „Wohngebäude in Holzbauweise für Flüchtlinge“ mit Umweltministerin Ulrike Höfken.

„Die Integration von Flüchtlingen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gerade deshalb möchten wir unsere Erfahrungen bis hin zu ausschreibungsreifen Planungsunterlagen an Kommunen und andere Träger weitergeben“, erklärte Höfken. Es liege auf der Hand, Erstaufnahmeeinrichtungen aber auch Wohngebäude für Flüchtlinge aus Holz zu erstellen. In Holzgebäuden wohne es sich deutlich angenehmer als in Containern oder Notunterkünften.

Per Reisebus besuchten über 70 Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und andere Interessierte – auch aus benachbarten Bundesländern und Luxemburg - die Holz-Erstaufnahmeeinrichtung am Flughafen Hahn, einen Produktionsbetrieb in Morbach, das Holz-Modul-Wohnhaus in Konz sowie weitere Baustellen in Holzbauweise in Konz und Schweich. „Das große Interesse an dieser Holzbau-Tour beeindruckt mich sehr und ich hoffe auf weitere positive Impulse für die regionalen Handwerksbetriebe und den Holzbau generell“, sagte Gerd Loskant, Vorsitzender des Landesbeirats Holz. „Holz ist das Leitmaterial einer umwelt- und klimaverträglichen Baukultur. Es ist regional verfügbar und nachhaltig erzeugt. Zudem verfügt Rheinland-Pfalz über ein dichtes Netz an holzverarbeitenden Handwerksbetrieben“, so Ministerin Höfken:  „Alle vorgestellten Holzgebäude sind durch rheinland-pfälzische Handwerksbetriebe erstellt worden und leisten somit einen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raumes.“ Höfken  wies darauf hin, dass die Holzgebäude später auch für andere Zwecke genutzt werden können, zum Beispiel als Studentenwohnungen.

Höfken hob das ökonomische und ökologische Potenzial des Holzbaus hervor: „Holzprodukte speichern CO₂. Außerdem ersetzt Holz Baumaterialen, die in ihrer Herstellung wesentlich mehr Energie verbrauchen und damit mehr CO₂ ausstoßen. Wer mit Holz baut, schützt also das Klima.“ Deshalb fördere die Landesregierung den Holzbau. Der Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz von Landesforsten sei das zentrale Kompetenz-Netzwerk, welches die Erstellung der Erstaufnahmeeinrichtung am Hahn in der rekordverdächtigen Zeit von vier Monaten erst ermöglicht hat.

Am Flughafen Hahn ist das erste von drei Holzgebäuden als Erstaufnahmeeinrichtung Ende 2015 fertiggestellt und Anfang des Jahres mit Flüchtlingen belegt worden. In nur 100 Tagen konnte das Wohngebäude für 200 Personen realisiert werden. Die zwei weiteren Gebäude am Hahn sowie das Musterhausmodul des Gemeinde- und Städtebundes werden zurzeit aufgebaut und sind in Kürze bezugsfertig. Das Modulhaus in Konz soll als kleinere Wohneinheit für Flüchtlinge dienen. Beide Lösungsansätze ergänzen einander hervorragend und decken ein weites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten ab.

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