Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Donnerstag zwei Bürgerinitiativen aus Frankenthal und Bobenheim-Roxheim sowie den Landtagsabgeordneten Christian Baldauf über die Maßnahmen des Landes zur Stabilisierung der Grundwassersituation in der Vorderpfalz informiert. „Die Grundwasserstände im Raum Frankenthal sind aufgrund der hohen Niederschläge in den vergangenen vier Jahren überdurchschnittlich hoch“, erklärte Höfken. Sie zeigte Verständnis für die Sorgen der Hauseigentümer und Landwirte, die unter den örtlichen Vernässungen litten. Mit Blick auf die feuchten Keller verwies sie auf die Verantwortung der Kommunen, Planer und Hauseigentümer: „Die Ursache des Problems liegt darin begründet, dass in den vergangenen Jahrzehnten Baugebiete ausgeweitet wurden, ohne dass bei Planung und Bau Rücksicht auf die natürlichen Grundwasserstände genommen wurde“, so Höfken.
Zur Stabilisierung der Grundwasserstände durch Rückhaltungen und zu einer Verbesserung der Abflussverhältnisse des Grabensystems seien Investitionen in Höhe von über 34 Millionen Euro notwendig. Das Land fördere die Maßnahmen im Schnitt zu 80 Prozent. „Ein Großteil der Vorhaben wurde bereits realisiert, nun geht es darum, die im wasserwirtschaftlichen Gesamtkonzept ‚Isenach-Eckbach‘ vorgesehen Maßnahmen weiter zügig umzusetzen“, appellierte Höfken an die beteiligten Akteure.
Der Hochwasserrückhalt im Bereich des Eckbachs sei bislang um 105.000 Kubikmeter erweitert worden. Der Bau von Rückhaltungen mit einem Volumen von 155.000 Kubikmeter befände sich im wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren. Im Gebiet der Isenach sei ein zusätzliches Rückhaltevolumen von 99.000 Kubikmeter entstanden, weitere 758.000 Kubikmeter seien geplant. Darüber hinaus habe das Land mit der so genannten Nordspange einschließlich eines Schöpfwerks einen neuen Hochwasserabfluss zum Rhein realisiert. Mit dem Baubeginn der Südspange durch den Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach könne in 2015 gerechnet werden. Zudem seien verschiedene lokale Maßnahmen zur Entlastung der Siedlungsbereiche umgesetzt worden.
Höfken wies darauf hin, dass ein wichtiges Anliegen der Bürgerinitiativen die Optimierung des Betriebs der Nordspange sei, nicht nur zur Oberflächenentwässerung, sondern auch zur Stabilisierung der Grundwasserstände. Die Prüfung hierzu sei von der SGD Süd bereits zum Jahresbeginn veranlasst worden. „Die Bürgerinitiativen werden in diesen Prozess eingebunden. Ergebnisse werden noch vor der Sommerpause vorliegen“, sagte die Ministerin.
Darüber hinaus stellte Höfken klar, dass die geplanten Renaturierungsmaßnahmen am Oggersheimer Altrheingraben die Grundwassersituation im Raum Frankenthal nicht verschärfen werden. Diese, und die bereits abgeschlossene Renaturierungmaßnahmen an der Nordspange sowie am Mörschbach, seien auf ihre Grundwasserverträglichkeit geprüft worden. Höfken: „Um nasse Keller zu vermeiden, wird es auch in Zukunft notwendig sein, dass die betroffenen Hauseigentümer Grundwasser in der unmittelbaren Umgebung ihrer Anwesen abpumpen.“
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Wasserwirtschaft