Direkt vom Acker können sich Landwirte künftig per Smartphone über den am Standort empfohlenen umweltschonenden Einsatz von Dünger informieren. Und Wanderer erfahren per Handy mehr über die Rebfläche, die sie gerade durchqueren.
Auf der Computermesse CeBIT 2012, die heute in Hannover beginnt, präsentiert das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Prototypen von zwei sogenannten „StandortApps“, die es ermöglichen, amtliche Geodaten auf moderne Android-Smartphones herunterzuladen. Zudem stellt das Umweltministerium auf der CeBIT das Internet-Portal <link http: www.geoportal-wasser.rlp.de>www.geoportal-wasser.rlp.de vor, das Daten zu rheinland-pfälzischen Gewässern wie Wasserstände, Niederschlagsmengen und chemische Analysen kostenlos zur Verfügung stellt.
Ministerin Höfken: „Transparenz und Zugang zu Landwirtschaft- und Umweltdaten sind eine notwendige Voraussetzung für Partizipation, Teilhabe und Mitbestimmung, die wir mit diesen Internet-Angeboten ermöglichen wollen. Das Umweltministerium leistet damit einen innovativen Beitrag zur eGovernment-Strategie der Landesregierung und unterstützt den Ansatz der Europäischen Kommission für ein gemeinsames Europäisches Umweltinformationssystem (SEIS).“
Die vom DLR entwickelte „StandortApp: Ackerflächen-Info für Erzeuger“ ermöglicht künftig eine effiziente Beratung beim Pflanzenbau. Insbesondere können Landwirte im Gelände mit GPS-gestützten Handys karten- und textbasierte Information gezielt und ortsbezogen abfragen. Zum Beispiel lässt sich der Düngereinsatz umwelt-schonend an kleinräumige Bodenunterschiede anpassen. Aufgrund des hohen Datenvolumens werden die Geoinformationen als digitale Karten auf dem Handy gespeichert, so dass die Applikationen nicht nur schnell sind, sondern auch in Funklöchern genutzt werden können.
„Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können sich mit diesen Apps vor Ort über die Herkunft angebotener Lebensmittel informieren. Damit können Landwirte ihre regionalen Produkte besser vermarkten“, erklärte Ministerin Höfken. In diese Richtung zielt auch die „StandortApp: Rebflächen-Info für Verbraucher“, die das DLR ebenfalls auf der CeBIT vorstellt. Mit Hilfe dieser Applikation können sich Wanderer oder Radfahrer künftig vor Ort zum Beispiel über die Bodenunterschiede rheinland-pfälzischer Rebflächen informieren.
Das Auskunftssystem <link http: www.geoportal-wasser.rlp.de>www.geoportal-wasser.rlp.de bietet den Zugang zu Daten und Spezialthemen der Wasserwirtschaft. Neben umfangreichen Informationen und Daten zu tausenden von Messstellen, die aus dem System größtenteils schon in einem offenen Format (csv) heruntergeladen werden können, werden spezielle Fachkarten, diverse Abfragemöglichkeiten und auch Erfassungswerkzeuge für die Zusammenarbeit mit engagierten Bürgern bereit gestellt: Niederschlag, Wasserstand und Abfluss, Grundwasserstände, -analysen und Quellschüttungen, fachspezifische Grundwasserkarten und Daten, chemisch-physikalische Daten der sieben Untersuchungsstationen an Rhein, Mosel, Saar und Nahe, Seen und Quellen, Hochwasserdaten und das Digitale Wasserbuch sind die bisherigen Schwerpunkte des Informationsangebotes.
Rheinland-Pfalz auf der CeBIT
An den beiden Gemeinschaftsständen des Landes Rheinland-Pfalz präsentieren sich auf der CeBIT im sogenannten CeBITlab sieben Hochschulen mit insgesamt elf Exponaten (Halle 26, Stand D29). In der CeBITGov Halle sind acht Exponate der Landesverwaltung – darunter die Beiträge des Landwirtschafts- und Umweltministeriums - sowie zehn Unternehmen vertreten (Halle 7, Stand B26). Dieser Stand ist Teil des neuen Bund-Länder-Verbundes „Government for you“. Der von Rheinland-Pfalz mit initiierte Verbund schafft eine große Informations- und Austauschplattform, auf der Unternehmer, Wissenschaftler, Politiker, Verwaltungsexperten und Studierende, die sonst in dieser Kombination nicht zusammenkommen, die Gelegenheit haben, über ihre Ideen und Konzepte intensiv miteinander zu kommunizieren. Ministerpräsident Kurt Beck lädt alle rheinland-pfälzischen Aussteller am 8. März 2012 ab 13 Uhr zum traditionellen Rheinland-Pfalz-Empfang.