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Höfken übergibt 289.000 Euro für Beweidungsprojekt im Selztal

Eine Herde schottischer Hochlandrinder weidet bereits seit einigen Jahren im Selztal und verhindert damit die Verbuschung der Landschaft. Jetzt soll das Beweidungsprojekt des Landkreises Mainz-Bingen weiter entwickelt werden.
Beweidungsprojekt Selztal, Foto: Heike Strücker

Eine Herde schottischer Hochlandrinder weidet bereits seit einigen Jahren im Selztal und verhindert damit die Verbuschung der Landschaft. Jetzt soll das Beweidungsprojekt des Landkreises Mainz-Bingen weiter entwickelt werden:  Für landespflegerische Maßnahmen zwischen Undenheim und Nieder-Olm hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Freitag in Sörgenloch einen Bewilligungsbescheid über 289.000 Euro an Landrat Claus Schick überreicht. „Die Hochlandrinder sind nicht nur ein Publikumsmagnet. Mit ihrem gesunden Appetit pflegen sie in den Schutzgebieten entlang der Selz die Weiden und Feuchtwiesen und damit den Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten“, so Höfken. Sie dankte dem Selztalverband, der Nabu-Gruppe Oppenheim und dem Landschaftspfleger Jochen Fiala aus Hahnheim, die bei diesem Projekt in vorbildlicher Weise mit den Naturschutzbehörden kooperierten.

Höfken wies darauf hin, dass die Finanzmittel des Landes aus Ersatzzahlungen stammen, die für Eingriffe in die Natur an anderer Stelle zu leisten waren. Das Geld soll unter anderem in den Bau von Weidezäunen, in die Revitalisierung von Kopfweiden und in die Vorbereitung weiterer Biotopflächen fließen.  „Durch Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen der Aktion Blau Plus des Landes konnte die Selz in den vergangenen Jahren wieder ihr natürliches Bachbett zurück erobern“, sagte Höfken. So seien Lebensräume in dem Europäischen Vogelschutzgebiet für seltene Vogelarten wie die Rohrweihe, das Blaukehlchen und den Kiebitz sowie für Pflanzen wie Johanniskraut oder die Binse entstanden: „Indem sich die Rinder hier am und teils auch im Wasser bewegen, fördern sie die Entwicklung der Gewässerstruktur und damit der Lebensräume.“

„Beweidungsprojekte sind ein Eckpfeiler der Naturschutzpolitik in Rheinland-Pfalz“, erklärte die Ministerin. Wie im Selztal kooperierten inzwischen an rund 20 Standorten im Land die Naturschutzbehörden mit Umweltverbänden und landwirtschaftlichen Betrieben, um in ehemaligen Militär- und Abbauflächen, verbrachenden Mittelgebirgstälern, verbuschten Hanglagen, aber gelegentlich auch - wie an der Selz - in der intensiv genutzten Agrarlandschaft mit Rindern, Pferden, Schafen oder Ziegen zum Erhalt der natürlichen Artenvielfalt beizutragen.

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